Im Streit über die Wehrpflicht fordern führende Grünen-Politiker und -Politikerinnen auch aus Hamburg ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für junge Menschen unter 28 Jahren. Dabei soll es neben dem Wehrdienst auch Einsatzmöglichkeiten im sozialen, ökologischen oder kulturellen Bereich geben.
Bin ich etwas neben der Spur oder ist das nicht einfach nur die Wehrpflicht wie sie früher war nur in Grün (hehe) ?
Also entweder Wehrdienst oder Zivildienst,
und das liegt bestimmt nicht daran die Regierungen es in einem Jahrzehnt nicht geschafft haben eindeutig relevante Berufe wie Krankenpflege o.ä. attraktiv genug zu machen das man ohne Zwangsarbeit auskommt? Nein?
Okay dann sieht das nur so aus von da wo ich stehe.
Hamburger grüne wollen der cdu die Wähler abkaufen?
Jetzt mal ernsthaft? Warum muss Gesellschaftliches Engagement immer ausschließlich Zwangsarbeit für Kapitalistische Unternehmen sein?
Zeit meines Lebens engagierte ich, und viele weitere Menschen, mich Ehrenamtlich. Ursprünglich im Musikverein, dann nachher im Angelverein, dann der Osterfeuergruppe, mittlerweile aber auch an der Uni (Hochschulpolitik), bei den Linken, un in unserem Studi Klub, wo man den Kram mit verwaltet, Schichten übernimmt und Partys organisiert.
Warum zum fick soll ich jetzt als Billige Arbeitskraft für ein marodes System dienen, weil ich mich angeblich nicht für die Gesellschaft einbringen? Wenn es das Ehrenamt nicht Gäbe, wären ländliche Räume faktisch tot. Keine Feuerwehr, keine Parkbänke, keine Kulturveranstaltungen, gar nix.
Jetzt mal ernsthaft? Warum muss Gesellschaftliches Engagement immer ausschließlich Zwangsarbeit für Kapitalistische Unternehmen sein?
Steht ja so gar nicht im Text und ist sicher auch (naiv) so nicht gedacht. Das Problem ist ehr das Gegenteil, die ganzen kleinen ehrenamtlichen Vereine hätten gar nicht die Kapazitäten und vermutlich wären viele mäßig motivierte und wenig erfahrende junge Erwachsende ehr eine Last als eine Hilfe in viele Fällen.
Naja, und dann kommen halt kommerzielle Unternehmen ähnlich wie bei den 1€ Jobs auf die Idee die vermutlich damit verbundenen staatlichen Gelder abzugreifen und irgendein sinnloses Minimalprogramm anzubieten.
Steht ja so gar nicht im Text und ist sicher auch (naiv) so nicht gedacht.
Das war mehr so allgemein gemeint. Alle reden immer davon “Die Jugend muss auch was für die Gesellschaft tun” und meinen Zwangsarbeit oder sich für Fotzenfritz ne Drohne fangen. Niemand redet über das Ehrenamt an sich, welches Maßgeblich den Laden am laufen hält.
Zwangsarbeit ist auch im sozialen Bereich Scheiße. Man könnte ja verdammt noch mal die Arbeitsbedingungen bspw. in der Pflege verbessern, aber da braucht’s eben mehr als Populismus für.
Ich hab den Zivi gemacht. Ich blicke da auch ambivalent drauf, aber unter Strich war es — glaube ich — eine gute Sache, dass ein Großteil der Bevölkerung soziale Berufe mal von innen gesehen hat.
Für mich war es jedenfalls ein prägendes Erlebnis.
Für mich wäre ein paar Monate Gefängnis oder Zwangsarbeit in der Steingrube sicherlich auch sehr prägend.
Soziale Berufe sind für dich vergleichbar mit Gefängnis oder Steingrube?
Der eingesetzte Zwang ist es. Wenn der freiwillige geringbezahlte Dienst in sozialen Berufen die Leute so viel weiterbringt, sollen sie welche anwerben und sie davon überzeugen.
Naja, das ist leider eines der Probleme. Ein sozialer Dienst der für die Person selbst lehrreich ist, ist leider oft für die Organisation vor allem mit Kosten und Aufwand verbunden, und wenn die Person dann endlich einigermaßen eingearbeitet ist, ist die Dienstzeit vorbei.
Das widerspricht aber dem Grundtenor vom Rest des threads — sind denn die zivis jetzt billige Arbeitskräfte die ausgebeutet werden können, oder behindern sie die eigentlichen Angestellten nur?
Im Übrigen ist Schule auch nur mit Kosten und Aufwand für die Organisation verbunden … ;-)
Nein, denn echte win-win Situationen sind selten insbesondere wenn sie mit massenweisem Zwang verbunden sind. D.h. dann im Umkehrschluss das die meißten einsetzenden Organisationen fast zwangsläufig auf möglichst wenig Aufwand optimieren werden, und dann sind diese Dienste wenig lehrreich und überwiegend Zeitverschwenung für die eingesetzten Personen.
Und ein möglicher Nutzen für die Gesellschaft wird sich auch nicht einstellen, aber zynisch betrachtet geht es ja sowieso nur darum ein Feigenblatt für den Militärdienst zu haben, und wenn der Zivildienst möglich sinnlos und ätzend für die Beteiligten ist, dann gibt es mehr die lieber zur Bundeswehr gehen…
sind denn die zivis jetzt billige Arbeitskräfte die ausgebeutet werden können, oder behindern sie die eigentlichen Angestellten nur?
Ja, es ist ein OR, kein XOR - sie können auch beides sein. Billig für den Arbeitgeber, der damit Lohnkosten drückt und eventuell sogar weniger Fachkräfte anstellt. Und “behindern” im Sinne von es muss Zeit und Mühe in eine Ausbildung gesteckt werden, aber der große Ertrag dieser bleibt aus, weil sie zu dem Zeitpunkt schon wieder weg sind. Aber da das Zeit des Angestellten ist, juckt das den Arbeitgeber doch nicht.
Solange niemand daraus Gewinn schlägt juckt mich das Zwangsarbeit Argument herzlich wenig. Ich fände es gut wenn alle Menschen mal ne Zeit für die Gemeinschaft schaffen. Ist unheimlich lehrreich, ich würde es fast schon als ein Jahr zusätzliche Schulpflicht ansehen nur dass man halt gezwungen ist was übers miteinander zu lernen und aus der eigenen Bubble zu kommen. So mancher BWL-Christian wäre evtl eher geneigt Pflegearbeit etc als vollwertig anzuerkennen.
Das Argument dass es unfair wäre weil irgendwer in der Vergangenheit das nicht musste sollte uns nicht aufhalten da man auf dieser Grundlage immer in Gestern bleibt.
Solange niemand daraus Gewinn schlägt juckt mich das Zwangsarbeit Argument herzlich wenig.
?? Machen sie aber. Zivis waren schon damals billigste Arbeitskräfte. Weiß ich, weil ich einer war.
Ich würde argumentieren, dass ein Pflegeberuf nicht “für die Gemeinschaft” ist. Jeder Job der von einer privaten Firma entlöhnt wird, ist für den Arbeitgeber. Jobs für die Gemeinschaft wären vielleicht Arbeiten auf der (politischen) Gemeinde (dt.: Kommune) wie die Hauswartung oder Landschaftspflege. Und natürlich freiwillige Engagements in Clubs und Vereinen, vielleicht auch politische Ämter auf Gemeindeebene.
Zumindest ist das der Vorschlag beim Gesetz über das wir in der Schweiz abstimmen nächsten Monat.
Pflege wäre sehr wohl Dienst für die Gemeinschaft, wenn wir wieder zu einem vernünftigen öffentlichen Gesundheitssystem zurückkehren würden. Der Betrieb von Krankenhäusern war mal eine Aufgabe der öffentlichen Hand, genauer gesagt der Landkreise. Pflege wäre für mich wie Katastrophenschutz, Naturschutz und Militär ein Kernbereich eines solchen Gesellschaftsdienstes. Solange aber dieser neoliberale parasitäre Irrsinn das Gesundheitswesen dominiert hast Du leider völlig recht.
Komme aus der Schweiz, vlt haben wir unterschiedliche Ausgangslagen. Was ich nicht möchte, dass Betriebe gratis Arbeitskräfte erhalten, dafür weniger regulär Angestellte haben und so mehr Gewinne machen. Das wäre das Schlimmste. Dann noch lieber eine Zwangs-Arbeit, bei der ich vom (z.B. Spital) einen branchenüblichen Gehalt erhalte, plus einen kleinen Beitrag meines regulären Arbeitgebers.
gratis Arbeitskräfte für die freie Wirtschaft geht natürlich nicht!
Solange niemand daraus Gewinn schlägt juckt mich das Zwangsarbeit Argument herzlich wenig.
?? Machen sie aber. Zivis waren schon damals billigste Arbeitskräfte. Weiß ich, weil ich einer war.
Kann man ja politisch gestalten, oder was spricht dagegen? Ich hab meinen Dienst in einer kulturellen Einrichtung getan, die Arbeitszeit die da reingeflossen ist hätte die Einrichtung sonst einfach nicht zur Verfügung gehabt.
Edit: jetzt wüsste ich aber schon gerne was dagegen spricht Profit auszuschließen in der dementsprechenden Gesetzgebung? Das ist doch eine adäquate Antwort auf das Problem das real bestand (und auch beim BFD in Teilen immer noch besteht)?
jetzt wüsste ich aber schon gerne was dagegen spricht Profit auszuschließen in der dementsprechenden Gesetzgebung?
Weil wir es dann nicht mehr einführen müssten, weil am Ende immer jemand profitiert, sobald in einer kapitalistischen Organisation gearbeitet wird. Blieben nur noch einige Vereine übrig und die suchen in der Regel eher Leute mit den gleichen Überzeugungen.
Das Problem damit ist, dass diese Stellen mit einem endlosen Nachschub an Arbeitern klarkommen müssen, die nicht motiviert sind, quasi nach dem Anlernen schon wieder weg sind und trotzdem mit dem nötigen Equipment vorsorgt werden müssen, um überhaupt arbeiten können.
Das erzeugt meist alles nur unnötige Kosten und Mehrarbeit, die am Ende keinem etwas bringen.
Es gibt genug Handlangertätigkeiten, die minimale
AusbildungAnleitung brauchen (Mülleimer ausleeren, Kehren, Rasenmähen und Heckenschneiden kann jeder Depp, muss aber trotzdem gemacht werden), außerdem war es in der Vergangenheit durchaus üblich, Leute erst nach ihrer Berufsausbildung einzuziehen und die entsprechend zuzuteilen, da hatte man also schon qualifizierte Leute.Aber ich meine, auf der anderen Seite sind dann halt die Putzdienste und GaLa-Bauer ohne Aufträge. Deren Angestellten (potentiell die von dir so liebevoll “Deppen” genannten Menschen von damals) sind dann auf dem Amt. Da bekommen sie dann von Friedrich Merz erzählt, dass sie faul sind und schon einen Job finden werden, wenn man sie nur noch ein bisschen mehr peitscht.
Und dann bekommt man nicht mal mehr einen Arzttermin
wegen die Ausländer, weil der neue Arzt statt zu studieren in seinem Zwangsdienst gerade Mülleimer leert, fegt und Hecken schneidet.auf der anderen Seite sind dann halt die Putzdienste und GaLa-Bauer ohne Aufträge
Und? Sind öffentliche Einrichtungen dafür da, private Firmen mit Aufträgen zu versorgen?
Ganz komisch, dass man in der Zeit vor der Aussetzung des Wehr- und damit auch des Zivildienstes viel leichter Arzttermine bekommen hat, als jetzt. Kann es sein, dass das gar nichts damit zu tun hat?
Irgendwie scheinen die Leute, die da einen Dienst leisten sollen, eh Schrödingers Dienstverpflichtete zu sein. Gleichzeitig die ach wie hoch qualifizierten Fachkräfte, die wir auf keinen Fall der Gesellschaft für ein Jahr vorenthalten können, und die unqualifizierten Deppen, die so unfähig sind, dass sie nicht mal einfachste Handlangertätigkeiten verrichten können, ohne die Einrichtung dabei immensen Geld- und Personalaufwand zu ihrer Betreuung und Anleitung zu kosten.
Sag doch einfach, dass Du keinen Bock hast auf irgendeinen Dienst für die Allgemeinheit, statt hier abstruse Argumente aufzubauen.
Und? Sind öffentliche Einrichtungen dafür da, private Firmen mit Aufträgen zu versorgen?
Das ist volkswirtschaftlich grundlegend sehr wichtig, ja 😅. Und irgendwie ist es doch besser, der Staat bezahlt für diese Aufgaben ein Gehalt, als eine riesige Maschinerie dafür zu betreiben, irgendwen zu zwingen?
Gleichzeitig die ach wie hoch qualifizierten Fachkräfte, die wir auf keinen Fall der Gesellschaft für ein Jahr vorenthalten können, und die unqualifizierten Deppen, die so unfähig sind, dass sie nicht mal einfachste Handlangertätigkeiten verrichten können, ohne die Einrichtung dabei immensen Geld- und Personalaufwand zu ihrer Betreuung und Anleitung zu kosten.
Schließt sich ja nicht aus. Vielleicht ist ja jemand, der richtig Bock auf Elektrotechnik hat, halt einfach ein denkbar schlechter Gärtner ¯\_(ツ)_/¯
Und das Vorenthalten: vor einigen wenigen Jahren war es ach so wichtig im ganzen Land die Schulzeit um ein Jahr zu verkürzen, damit alle bloß schnell arbeiten gehen können. Und statt das Jahr Bildung zurückzugeben sollen die Leute jetzt lieber Hecken schneiden?
Sag doch einfach, dass Du keinen Bock hast auf irgendeinen Dienst für die Allgemeinheit, statt hier abstruse Argumente aufzubauen.
Du, persönlich bin ich davon gar nicht mehr betroffen. Bin zu alt um gezwungen zu werden und außerdem fein raus, weil ich Wehrdienst geleistet haben. Funnily enough bin ich v.a. dagegen, weil ich in meinem Ehrenamt früher Zivis in der Geschäftsstelle hatte und heute BuFdis. Ich verrate dir, wen ich lieber da hatte: die Leute, die freiwillig in den dunklen Wald ziehen, da ein Jahr quasi ohne Internet leben und Kinder und Jugendliche bespaßen.
Ach, und es ist halt Zwangsarbeit. Finde ich grundsätzlich eher doof.
Das Jahr Bildung ist doch längst zurückgegeben
In den westdeutschen Ländern wird nur in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen an G8 als alleinigem Modell für Gymnasien festgehalten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Abitur_nach_der_zwölften_Jahrgangsstufe
Solange diese Gesellschaft um Kapitalinteressen organisiert ist und die Belange von uns jungen Menschen komplett politisch ignoriert werden, können die mich alle mal. Ich engagiere mich aktuell schon ehrenamtlich in mehreren Bereichen, die ich persönlich für sinnvoll und nachhaltig halte.
In einer Welt, in der meine Generation auf eine von der Klimakatastrohpe zerüttelte Zukunft blickt, in der praktisch keine langfristige Zukunftsplanung mehr möglich ist, weil alles den Bach runtergeht, in der soziale Absicherung und eine würdevolle Existenz Dinge sind, die wir uns bald “nicht mehr leisten können”, sollen wir doch jetzt bitte Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen und diesen Saftladen mit Billigstarbeit in den Bereichen unterstützen, die im Rahmen der neoliberalen Deregulierung absichtlich kaputtgemacht wurden. Gerne stopfe ich überall dort mit meine
r Zwangsarbeitm Freiheitsdienst Löcher, wo Mittel fehlen oder Menschen durch Burnout ausfallen, da das System, in dem sie sich aus Idealismus für die Gesellschaft und ihre Mitmenschen einsetzen, das letzte bisschen Kraft aus ihnen im Dienste der Profitmaximierung herausgepresst hat.Auch die Grünen haben hier fleißig an diesem gesellschaftlichen Zerfall mitgewirkt, zeigen keinerlei Reue aber fordern nun, dass wir doch bitte aus Verantwortungsgefühl diese Gesellschaft mit unserem Opfer tragen und stabilisieren sollen. Wie wärs mal mit nem Sondervermögen für die soziale Absicherung, für Mobilität usw? Wie wärs mit ner Vermögensabgabe der Reichsten, schließlich haben die ja hier von den guten Zeiten am meisten profitiert? Wie wärs mal mit einer Rückabwicklung der Agenda 2010 und einer nachhaltigen Finanzierung der Systeme, die für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Absicherung sorgen? Wie wärs mal mit echtem Klimaschutz, auch wenn man sich dafür mal mit Konzernen anlegen müsste?
Naja, hat wohl schon nen Grund, warum die Schuldenbremse ausschließlich für Aufrüstung mithilfe der Grünen komplett entfernt wurde und man den größten Profiteuren der neoliberalen Kahlschlagpolitik nun in Zeiten der politischen Instabilität nichts abverlangen will. Es geht nicht um “das Wohl der Gesellschaft”, auch wenn man mit diesem sozialen Anstrich versucht, den ganzen Bums schmackhaft zu machen. Und deshalb gibts von mir nur ein herzliches “Fickt euch”.
Dass die Schuldenbremse ausschließlich für Rüstung ausgesetzt worden wäre stimmt einfach nicht
spoiler
CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen einigten sich im März 2025 auf eine Reform der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse.[23] Konkret werden Ausgaben des Bundes in den folgenden Bereichen nur noch bis 1 Prozent des BIP für die Schuldenquote berücksichtigt; alle darüber hinausgehenden Kreditaufnahmen sind fortan von der Schuldenbremse ausgenommen:
Verteidigungsausgaben Zivil- und Bevölkerungsschutz Nachrichtendienste Schutz informationstechnischer Systeme Hilfe für völkerrechtswidrig angegriffene Staaten.
Durch den letzten Punkt werden auch Auslandshilfen für die Ukraine ausgenommen. Zudem dürfen auch die Bundesländer zusammen Kredite in Höhe von 0,35 Prozent des BIP aufnehmen.
Daneben wird ein schuldenfinanziertes Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro eingerichtet, um zusätzliche Investitionen in Infrastruktur und Klimaschutz zu ermöglichen.
Für die Reform war eine Änderung des Grundgesetzes erforderlich, für die Zweidrittelmehrheiten in Bundestag und Bundesrat erforderlich waren. Um diese zu erreichen, wurde nach der erfolgten Bundestagswahl eine Sondersitzung des 20. Deutschen Bundestages einberufen. Der eingebrachte Gesetzesentwurf von SPD und CDU/CSU erreichte am 18. März 2025 gemeinsam mit den Stimmen der Grünen die nötige Zweidrittelmehrheit, eine Woche vor der konstituierenden Sitzung des 21. Deutschen Bundestages. FDP, Linke, BSW und AfD stimmten dagegen.[24][25][26] Zuvor waren mehrere Eileinträge beim Bundesverfassungsgericht gegen die Sondersitzung abgelehnt worden.[27] Der Bundesrat stimmte der Grundgesetzänderung am 21. März zu.[28]
Kritisiert wurde unter anderem, dass der Katalog an ausgenommenen Ausgaben zu breit gewählt und ungenau definiert sei, sowie dass schon der aktuelle Verteidigungshaushalt zuletzt 1,5 % des BIP betragen habe; es also zumindest teilweise nicht um zusätzliche Ausgaben gehe, sondern lediglich bereits bestehende Haushaltsmittel von der Schuldenbremse befreit würden.[24]
- Verteidigungsausgaben
- Zivil- und Bevölkerungsschutz
- Nachrichtendienste
- Schutz informationstechnischer Systeme
- Hilfe für völkerrechtswidrig angegriffene Staaten
Naja 2. geht vor allem in Bunkerbau und co, gemeinsame Übungen von Katastrophenschutz und Bundeswehr und begrenzt auch in THW. Punkt 3., 4. ist im Wesentlichen militärischer Natur und 5. sind maßgeblich ebenfalls militärische Ausgaben wie Waffensysteme usw.
Rein Formal - also wenn du unter Aufrüstung nur Verteidigungsausgaben betrachtest - mag deine Kritik vielleicht stimmen. Ich persönlich würde zu Aufrüstung da jedoch alle Ausgaben reinzählen, die Wesentlich zur Herstellung der Kriegstüchtigkeit sind.
Auffallend finde ich hier eben schon, dass keine sinnvoll denkbaren Investitionen dauerhaft von der Schuldenbremse befreit werden sollen, wenn diese nicht zumindest in großen Teilen zur Herstellung der Kriegstüchtigkeit gebraucht werden. Wohnungsbau, Mobilität, Bildung (ja Ländersache, aber dennoch könnte man da was machen), Infrastruktur oder daa Gesundheitssystem sind alles Bereiche, die entweder nur befristet gefördert werden oder gar keine Beachtung finden. Und davon hätte man via good-cop bad-cop Taktik mit der PdL durchaus noch was reinverhandelt bekommen.
Aus der zusätzlichen Zinslast der Aufrüstungsverschuldung entsteht ferner ein Sparzwang für die regulären Ausgaben, was in der BRD bekanntermaßen hauptsächlich Soziales und Infrastruktur betrifft, denn Aufrüstung generiert im Vergleich zu Infrastrukturausbau etc. nicht besonders viele neue Steuereinnahmen.
Jawoll gut gebrüllt. Sag das mal deinen Großeltern die in Hitlers Krieg mussten. Oder den Boomern die im kalten Krieg unterwegs waren. Die Gen X, der die Wälder wegsauert sind und die Flüsse in Deutschland vergiftet.
Verfickte Eltern! Setzen einen in die Welt und man muss dann da auch noch klarkommen. Muss sich um die eigenen Interessen kümmern und kämpfen - What? Wo das Taxi, wo Lieferservice, wo One-Click-Next-Day-Delivery? Deine Generation ist nicht der Mittelpunkt der Welt. Tut mir leid, das zu sagen. Das war für mich damals genauso schmerzvoll zu erkennen.
Junge bleib mal aufm Teppich und komm mit dem Leben klar.
Sag das mal deinen Großeltern die in Hitlers Krieg mussten
Ja gut, ich habe höhere Ansprüche an einen Staat, der mir was von der Würde des Menschen erzählt, als was meine Großeltern von Nazideutschland erwarten durften. Shocking
Oder den Boomern die im kalten Krieg unterwegs waren.
Mein Vadder hatte n krasses Schicksal. Kind einer Vertriebenen mit Lungenkrankheit, alleinerziehend weil Mann abgehauen. Er war oft in Erziehungsheimen, die zu der Zeit jetzt auch nicht so der Bringer waren. Aber der Staat hat für ihn geregelt. Er ist heute noch der SPD dankbar, dass sie die Bildungsreformen umgesetzt hat, die ihm ermöglichten aus dem Crabbucket herauszukommen. In meiner bald 40jährigen Vita warte ich ja noch darauf, dass der Staat für mich so regelt, dass ich ihm dankbar bin ¯\_(ツ)_/¯. Meinen Wehrdienst habe ich geleistet, wo besseres Leben?
Die Gen X, der die Wälder wegsauert sind und die Flüsse in Deutschland vergiftet
Jo. Und was wurde gemacht? Der giftige Scheiß wurde wegreguliert. Rauchgasentschwefelung, G-Kat, FCKW verboten, Industrie und Kommunen müssen Abwässer klären. Hat alles nicht zum Zusammenbruch unseres Wohlstands geführt. Wo sind denn die beherzten Eingriffe bzgl. der aktuellen ökologischen Katastrophen, namentlich Klimawandel und Plastik? Ist irgendwie alles schlecht für die Wirtschaft, ich soll das mit individuellem Verzicht klären. Ja, achso.
Komm du mal klar. azolus hat recht.
Abartig, dass jetzt auch noch die Grünen für Zwangsarbeit sind.
Das ist ja total rechts und neoliberal sowie kapitalistisch vorzuschlagen dass alle gleich anpacken müssen unabhängig vom Kontostand der Eltern
… dass alle gleich anpacken müssen unabhängig vom Kontostand der Eltern
Der Satz ist unvollständig. Ich vervollständige ihn mal, damit klar wird warum ich dagegen bin:
Das ist ja total rechts und neoliberal sowie kapitalistisch vorzuschlagen dass alle gleich anpacken müssen unabhängig vom Kontostand der Eltern, um die gesellschaftlichen Probleme symptomatisch zu bekämpfen, die auf die Plünderung der Staatskassen durch einige wenige Wohlbetuchte im Zuge neoliberaler Austeritätspolitik zurückgehen.
Übrigens witzig, dass du mein Wutboomer die Grünen-Meme verwendest, das ich damals erstellt hatte, um die offensichliche Absurdität aufzuzeigen, die der “die Linksgrünen Eliten wollen uns den Wohlstand klauen”-Hysterie inneliegt. Eben weil die Grünen neoliberale Deregulierung und Sozialabbau historisch mitgetragen haben und davon keine Abkehr in Sicht ist.
Genau so ist es. Und weil die Welt nicht so ist, wie ich es will. Mache ich auch nichts, was andere von mir wollen.
Und weil ich anderen Leuten nicht helfen werde, zeige ich es den neoliberalen Kackbolzen so richtig. Genau. Diese Kackbolzen, die im Altenheim sitzen, an der Suppenküche Schlange stehen und in Behindertenwerkstätten arbeiten. Sollen die neoliberalen Kackbolzen ihren Dreck doch selber auslöffeln und den Armen helfen. ICH nicht!
Ich gebe soziale Sprechstunden, helfe Geflüchteten mit Antragswust und engagiere mich in Hochschul- und Kommunalpolitik. Das alles mache ich neben meiner Arbeit und meinem Studium, völlig freiwillig, obwohl ich finanziell nicht besonders gut aufgestellt bin. Ich habe früher zwei Jahre lang Parkinsonerkrankte zu Hause besucht und für sie Cello gespielt und bei Benefizkonzerten mitgemacht. Nirgendwo habe ich mich gegen Engagement für unsere Mitmenschen ausgesprochen - stattdessen habe ich mich in meiner Kritik explizit gegen diese staatliche Zwangsmaßnahme gerichtet. Du lehnst dich mit deinen wilden Unterstellungen ganz schön weit aus dem Fenster, obwohl du mich gar nicht kennst.
Ich weiß wirklich nicht, was für nen Film du gerade fährst, aber anscheinend möchtest du dich nicht inhaltlich auf mich einlassen und greifst stattdessen den Strohman eines egozentrischen, verzogenen jungen Rotzlöffels an, der die älteren Generationen dämonisiert und für alle gesellschaftlichen/politischen Probleme verantwortlich macht. Anstelle nachzufragen oder verhältnismäßige Kritik zu üben polemisierst du ad hominem. Wir haben offensichtlich keine Diskussionsgrundlage und an dieser Stelle würde ich dich deshalb bitten, es einfach sein zu lassen.
Weil du mit deinen Kommentaren so rüberkommst, wie ein egozentrischer Rotzlöffel.
Fände ich gut. Bei dieser ganzen Wehrpflichtdebatte gerade wird komplett vergessen, dass wir nicht von 0 auf 100 in den Volkssturm rennen werden, sondern das Leben im Landesinneren weiter geht.
Zwei wichtige Punkte in diesem kurzen Artikel:
- Bevölkerungs- und Katastrophenschutz sind dabei genau so wichtige Maßnahmen wie “Verteidigung” bzw. sogar ein großer Teil dessen.
- Eine Stärkung des Gemeinschaftssinns durch gemeinsamen, wie auch immer gearteten Dienst (am liebsten halt nicht mit dem G36 in der Hand) wäre der Demokratie auf lange Sicht zuträglich (sicherlich ein streitbarer Punkt).
Zivildienst hiess damals eben dass man im Falle des Falles zu zivilem Dienst herangerufen wird. Ich konnte mich damit voll identifizieren.
Junge Menschen ein Jahr später in die Arbeitswelt eintreten lassen, wird mit dem Fachkräftemangel bestimmt helfen. /s
Fachkräftemangel
welcher?
Der Grund warum man einen Wehrpflicht hat, ist dass man damit eine Reserve and wenigstens etwas ausgebildeten Soldaten hat. Das ist auch sinnvoll, wenn man viele schlechte Soldaten haben will. Allerdings ist Deutschland eines der reichsten Länder der Erde und es wäre besser professionelle Soldaten mit top Ausrüstung zu haben. Die ist natürlich auch komplex und das bedeutet eine längere Ausbildung. Das finanziert man dann damit, dass die jungen Menschen ein Jahr länger den von ihnen gewählten Job annehmen.
Auch bei einem sozialen Jahr ist es ähnlich. Profis machen halt einen besseren Job und man muss die Leute auch anlernen. Sprich auch hier ist es oft besser einfach Leute normal Arbeiten zu lassen und dann mit den Steuern Profis zu bezahlen.
Die Wehrpflicht ist halt eine wirklich ineffiziente Steuer, aber man tut halt auch etwas für Deutschland, wenn man Steuern zahlt. Ich weiß, dass ist ein Erlebnis was zum Beispiel ein Merz nicht hat, aber es ist halt real.
Eine professionelle Armee ist was für spezielle militärische Operationen. Die brauchen wir eigentlich gar nicht, höchstens um irgendwelchen NATO oder UN–Aufträgen nachzukommen. Sie taugt aber nichts für den scharfen Verteidigungsfall. Da hat Quantität immer noch eine Qualität für sich.
Beim sozialen Jahr würde ich beipflichten, wenn Sozialdienstler Profis ersetzen würden. Wenn sie sie ergänzen, gibt es einen Mehrwert.
Momentan hat Russland 1,5Millionen Soldaten als Ziel. Deutschland hat 20% der EU Bevölkerung, wenn man das also nur gleich viele Soldaten haben will wie Russland, muss Deutschland ungefähr 300.000 Soldaten haben. Das ist jetzt nicht verrückt. Wenn man die Briten, Kanadier oder Ukrainer mit bedenkt braucht man sogar kaum mehr als einen funktionierende Bundeswehr auf heutiger größe. Vorallem wenn die technisch auf einem höheren Stand ist als Russland ist dort viel möglich.
Momentan zahlt man ungefähr 40% Steuern vom Einkommen. Viele verdienen mehr und für einfach Tätigkeiten kriegt man Mindestlohn oder ähnlich. Da kann man also von den Steuern relativ einfach dauerhafte Angestellte einstellen. Wenn man schon Zwangsarbeit machen will, könnte man sogar relativ einfach Arbeitslose dazu zwingen. Die kriegen sowieso Geld. Natürlich mit etwas Puffer und sozialen Gedanken dahinter.
Berufssoldaten sind mit Sicherheit eine bessere Wahl. Nur möchte ich einen Punkt zu bedenken geben, die mit einer Berufsarmee nicht abgebildet werden kann: Nachschub und Reserve an Soldaten. Bekanntlich sterben Soldaten im Krieg und das ch bezweifle, dass in einem Verteidigungskrieg schnell genug Berufssoldaten ausgebildet werden können.
Du unterschlägst die positiven gesellschaftlichen Aspekte
Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch in seiner Würde und Freiheit. Jeder Mensch ist einzigartig und frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Die universellen und unteilbaren Menschenrechte sind Anspruch und Maßstab unserer Politik. Die Werte, die unsere Politik tragen, sind Ökologie, Gerechtigkeit, Selbstbestimmung, Demokratie und Frieden. Dieses Fundament bildet für uns die Grundlage für eine solidarische Gesellschaft, in der sich die Freiheit der und des Einzelnen auch in der Achtung der Anderen als Gleiche sowie in ihrer Würde und Freiheit entfaltet.
Ah ja, Menschen zu irgendwas zwingen muss diese Selbstbestimmung und Freiheit aus dem Grundsatzprogramm sein 😅
Stimmt, Steuern sind auch ein Angriff auf meine Selbstbestimmung und Freiheit. Parkverbote und Dreißigerzonen unterjochen das deutsche Volk. Solidarität hat Grenzen und das ist meine Scholle und meine Familie. Schulpflicht hat mich Jahre meines Lebens eingekerkert. Ein verpflichtendes Dienstjahr bei dem man frei entscheiden kann wo und in welcher Sparte man es macht ist für mich buchstäblich Zwangsarbeit und Kommunismus. /s
Also ich finde den libertären Freiheitsbegriff den du anlegst schon ein bisschen überholt.
Auf der anderen Seite werden Zwangsarbeit, Schulpflicht und Steuern definitiv unterschiedlich geächtet und bewertet in der Geschichte der Menschheit und dem aktuellen Stand ¯\_(ツ)_/¯
Natürlich. Deswegen finde ich es ja so seltsam dass du Pflichtdienste so pauschal negativ bewertest.
Pflichtdienst fällt halt für mich unter Zwangsarbeit, Steuern und Schulpflicht halt nicht. und Zwangsarbeit finde ich doof.
Stumpf
Eine solidarische Gesellschaft besteht halt auch daraus, dass die tollen freien Individuen etwas für die Gesellschaft tun. Da haben dann Alle was davon.
Ich wäre davon ausgegangen, wir nutzen die Steuern, die durch die längere Arbeitserfahrung der freien Individuen entstehen, um die gesellschaftlich wichtigen Arbeitsstellen zu fördern und finanziell attraktiver zu machen.
Kommt mir sinnvoller vor, als diese Felder mit unterqualifizierten Zwangsarbeitern zu fluten, wodurch die Gehälter in diesen Branchen immer genau Mindestlohn entsprechen werden.
Ja. Kann man halt lecker incentivieren oder man zwingt Menschen dazu. Ich habe eine Vorstellung, was bessere Ergebnisse liefert.
Und eine Partei, die Selbstbestimmung und Freiheit schreit in den ersten drei Sätzen ihres Grundsatzprogrammes, sollte dazu vielleicht einen anderen Stand haben.