Gefühlt hat Habeck da aber viel auf der Strecke gelassen (gut, die Interviewer vom Spiegel ja auch, die waren ja unterirdisch). 3,5% wären ca. 147 Mrd., etwa 31% des Bundeshaushalts. Habeck will ja laut dem Interview die Schuldenbremse nur reformieren und das Bundeswehrbudget über Sondervermögen regeln. Dabei könnte er genau mit dem Thema ja die Union vor sich hertreiben die Schuldenbremse abzuschaffen. Oder gleich das gesamte Vehikel dazu nutzen ein europäisches Verteidigungsbündnis aufzubauen: die EZB legt ein riesiges Anleihenkaufprogramm auf, aus dem die europäischen Staaten, die sich an einem Bündnis und einer europäischen Kommandostruktur beteiligen, an ihren Haushalten vorbei aufgerüstet werden.
Interessant hätte ich auch mal die Frage gefunden, ob es angesichts unzähliger rechter Netzwerke in der Bundeswehr so schlau ist denen neue, modernere Waffen hinzustellen. Was ist denn der Plan, mehr bissige demokratische Kontrolle in den Laden zu bringen?
Ich bin ja gerne geschützt vor Krieg, aber wenn der Schutz vorm Krieg bedeutet, dass ich jeden Tag auf irgendeiner Autobahnbrücke Angst habe, dass sie unter mir einstürzt, habe ich ja auch nichts gewonnen.
Aber die Aussagen scheinen ja bei einem flüchtigen Blick für Habeck aufzugehen, die Kommentare unter dem Artikel sind ja sehr positiv, selten bei einem Artikel über dir Grühüünen.
Der Spruch war in meinem Leben tiefsinnig, bis ich 14 war und dann so ab 35 wieder. Was hab ich in der Zwischenzeit nicht für n Aufriss betrieben, bei jeder Wahl Wahlparties mit dem Freundeskreis, wo jeder akribisch ein Wahlprogramm durchgearbeitet hat, das dann präsentiert etc. pp., große Diskussion, alles um ein möglichst aufgeklärter und politische mündiger Bürger zu sein.
Mit der Zeit habe ich dann aber genug Regierungen (von der Kommunalebene bis EU) an mir vorüberziehen sehen, dank des Aufwands kannte ich ja auch die Wahlprogramme. Und was soll ich sagen? Selbst Koalitionen, wo die beteiligten Parteien denselben Kram in ihrem Wahlprogramm stehen haben setzen davon kaum was um*…jetzt wähle ich im Zweifel halt danach, ob ich glaube, dass die diffuse Wertebasis einer Partei dem Meinen nahekommt, und sich die Partei im Großen und Ganzen eine Gesellschaft vorstellt, wie ich sie mir vorstelle.
*mein Lieblingsbeispiel: die Vermögenssteuer unter Rot-Grün, die beide Parteien im Wahlprogramm 1998 und 2002 hatten. Bekommen haben wir Steuersenkungen.