Kommentar vonFriederike Gräff
Selbst-Scanner-Kassen im Supermarkt rationalisieren unseren Alltag, fressen Arbeitsplätze und soziale Begegnung. Ich halte davon absolut nichts.
Jede gesellschaftliche Veränderung, die passierte, bevor ich 10 war, ist selbstverständlich.
Zwischen 10 und 20 ist eine tolle Entwicklung.
Danach ist es neuzeitlicher Unfug und muss an jeder Ecke bekämpft werden, ehe es zur Selbstverständlichkeit wird!
Beim Lesen der Kommentare hier frage ich mich, ob es ähnlich angeregte Diskussionen gab, als Geldautomaten eingeführt wurden. Das war vorher auch eine soziale Begegnung. Heute ist es vollkommen normal für Bargeld in einen menschenleeren Raum zu gehen, in dem nur ein Automat steht.
oder beim Tanken. Da kommt ja auch schon seit Jahrzehnten kein Tankwart mehr raus.
Alter Furz (leiblich oder im Kopf) regt sich über Entwicklung auf. Das ist auch nicht neu.
Die Anzahl “sozialer Begegnungen”, die ich beim Einkaufen haben will ist null.
Außerdem gibt es an SB-Kassen wohl laut Bekannten immer mal wieder Vergünstigungen, die es an der “normalen” Kasse nicht gibt.
Ich mag SB-Kassen.
Es ist irgendwie traurig, aber es gibt kaum so bedeutungslose und inhaltsleere soziale Begegnungen wie an der Supermarktkasse.
- Möchten Sie einen Bon?
- Nein danke.
- Schönes Wochenende!
- Ihnen auch! (während ich schon im Weggehen mein Portemonnaie sortiere und den Blick längst abgewendet habe…)
Die Kassierer haben Dienstanweisung zum Abschied irgendwelche Höflichkeiten zu wünschen und man selbst kann irgendwie auch nicht einfach nichts dazu sagen. Aber eigentlich sind die Kassenprozesse heftigst durchrationalisiert, die Kassierer müssen für hohen Durchsatz an der Kasse sorgen und die Leute sollen schnell alles in den Wagen räumen damit dann der nächste abkassiert werden kann.
Ich finde SB Kassen nicht unbedingt gut, aber die sozialen Begegnungen sind schon vor langer Zeit kaputt gemacht worden.
Wenn ich soziale Begegnungen beim Einkaufen möchte, dann nehme ich einen dieser pinken Einkaufskörbe die manche Supermärkte extra dafür haben und hab dann trotzdem keine sozialen Begegnungen.
Die Anzahl sozialer Begegnungen die ich von anderen vor mir an der Kasse mit dem Personal will ist auch null. Ich bin da weil ich zahlen will nicht weil ich Renate und Ulli beim tratschen zuschauen will. Wir sind hier nicht beim Dorfmetzger Renate!
Ich mach Quatsch so viel ich will, es ist Donnerstag!
Ich wünschte ich hätte so eine Überzeugung in meine Grundsätze wie die delivery dieser Linie hatte
Ich werde einen Teufel tun und den milliardenschweren Unternehmen noch dabei helfen, Jobs weg zu rationalisieren. Solidarität, Leute.
Ich bin ja immer für Solidarität unter Arbeiter*innen, aber da kann man einfach nichts machen.
Es gibt genug Leute, die das Selbstkassieren aus verschiedenen Gründen bevorzugen. Die “Protestschlange” sorgt nur dafür, dass mehr Menschen einen Vorteil an der Alternative sehen.
Nicht einmal eine Obergrenze vom Verhältnis Personal zu Maschinen kann man sich damit verhoffen, das kommt höchstens von der Politik, weil eine lange Schlange eben nicht den Druck der Kassierer*innen auf die Unternehmen erhöht. Ansonsten wären ja verlangsamen der Schlange durch das Bargeldabzählen, absichtliche “Fehlkäufe”, die zurückgelegt werden müssen oder das Verweigern, sich an mehrere Kassen aufzuteilen, genauso effektiv. Ich glaube, da hat die Person hinter der Kasse dann auch sehr schnell keinen Bock auf diese Solidarität.
Außer genossenschaftlich einen Tante Emma Laden im Kiez zu haben, führt wohl kein Weg an der Automatisierung vorbei.
Wenn ich die SB Kasse nutze, dann werde ich dafür auch gut bezahlt.
Meine Zeit ist auch was wert. Nicht anzustehen hat auch Vorteile für mich.
Ah du meinst die Sonderrabattkassen
haha genau, ich wurde nicht daran geschult und kenne mich mit technik leider nicht so gut aus
“Trüffel? Na das sind doch auch nur Pilze genau wie Champignons für 4.95, oder?”
Ich verdecke beim Drüberziehen manchmal aus Versehen den Barcode mit dem Finger und höre es dann trotzdem irgendwo piepsen. Mir hat noch keiner beigebracht wie ich das verhindere.
Wenn es auf dem Heimweg immernoch piepst bitte mal einen HNO oder Neurologie Termin machen
SB Kassen sind vor allem für kleinere Einkäufe besser. Kein Bock 5 Minuten mit 5 Dingen hinter 3 Muttis mit dem Wocheneinkauf zu stehen. Außerdem kann ich da einfacher klauen.
Hatte heute tatsächlich ne Zufallskontrolle, die Kasse hat verlangt, dass die Kassiererin drüber schaut.
Hat dadurch bei allen länger gedauert und sie hat nur ihren Chip zur Verifizierung dran gehalten und ist wieder gegangen.
Hoffe wenn ich mal was „ausversehen“ falsch/nicht eingegeben habe, ist die Person an der Kasse nicht motivierter.
Ja, hatte ich neulich auch, dass ich stichprobenartig bei Lidl kontrolliert wurde. Der Mitarbeiter hat sich meinen Einkauf gar nicht wirklich angeguckt, sondern vor allem mir kurz in die Augen geschaut und abgecheckt, ob ich irgendwie nervös bin. Dann haben wir uns zugenickt und er hat mir den Einkauf freigegeben. Hatte auch schon mal ne Kontrolle, als ich “aus Versehen” mal paar teure Artikel nicht eingescannt hatte. Aber da hat der Mitarbeiter einfach direkt die Karte zum Entsperren rangehalten. Ich seh aber auch nicht aus wie ne Person, die was klauen würde und ich wette, diese willkürliche Sichtkontrolle durch Mitarbeitende verstärkt klassistische und rassistische Kontrollen nur.
Die Kontrollen sind aber auch keine 100 % Kontrollen, sondern es werden stichprobenhaft eine Handvoll deiner Artikel eingescannt.
Niemand zwingt dich, eine Selbstbedienungskasse zu benutzen. Auch, wenn es Verbesserungspozenzial gibt (lasst die Leute mit Bargeld bezahlen, wenn sie wollen!), finde ich perönlich sie deutlich angenehmer, und schneller raus bin ich auch noch.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen, ist das denn so schwer?
Bin da voll bei dir.
Nur geht es ja in dem Artikel eher um die sicht der Kassierys.
Und anstatt an einer Kasse zu sitzen dann 6 SB Kassen überwachen zu müssen und mehr oder weniger den Ladendetektiv zu spielen stell ich mir auch nicht so geil vor.
Nur geht es ja in dem Artikel eher um die sicht der Kassierys
Nein, das ist nur ein Teilaspekt der Kolumne. Es geht auch um den angeblichen sozialen Aspekt des Kassierens (die ganze Bonuskarten/-appabfrage finde ich nicht gerade sozial und ausufernde Gespräche mit Kassierer/*innen nerven mich sowieso, insbesondere wenn ich mitten in der viel zu langen Schlange stehe und vorne zwei Nachbar*innen Kaffeeklatsch halten), eine falsche Perspektive über die Motivation von Ladendiebstahl (Haupt- und Nebenmotiv verdreht) und persönliches Empfinden der Kolumnistin (das ich ihr, wie gesagr, nicht absprechen will).
Ich gehe bei DM zur Kasse. Die Wahl zwischen SB und normaler Kasse. Frage die Kassiererin was ihr lieber wäre. Sie meint, sie habe noch genügend anderes zu tun, Ware verräumen und so. Ok, also ab zur SB.
Ein ähnliches Gespräch hatte ich mal mit einer Rewe-Mitarbeiterin.
Niemand zwingt dich, eine Selbstbedienungskasse zu benutzen. Auch, wenn es Verbesserungspozenzial gibt
Letztendlich doch. Die SB-Kassen kommen zumindest bei uns nicht zusätzlich dazu sondern es werden parallel die anderen abgebaut.
Werden alle anderen Kassen abgebaut?
Jeder Supermarkt hat mehr Kassen, als jemals besetzt werden können. Der größte Rewe in meiner Stadt hatte zehn besetzbare Kassen, von denen selbst zur krassesten Stoßzeit nur die Hälfte besetzt waren, weil nur so viele Kassierer*innen eingeplant waren (maximal). Dann wurde die Kassenzone umgebaut, jetzt gibt es noch sieben besetzbare Kassen, dafür acht SB-Kassen, und man kann sich immer noch zu jeder Zeit von einem Menschen kassieren lassen. Zu den krassesten Stoßzeiten ist eine Kasse weniger besetzt, aber die Schlangen sind trotzdem kürzer (und Personal wurde auch nicht eingespart, weil die fünfte Kasse vorher ein Springer war, der dafür Arbeit liegen lassen musste wie die Leerung der Pfandautomaten oder so).
Ähnliches Spiel sehe ich in allen anderen Supermärkten und Discountern, zu denen ich gehe. Es werden eine bis zwei Kassen, die sowieso nie besetzt wurden, durch mehr SB-Kassen ersetzt, man kann sich immer noch von Menschen kassieren lassen, die Springer freuts weil sie tatsächlich entlastet werden, und ich kann in Ruhe mein Ding durchziehen.Es gibt ja tatsächlich Läden, die ausschließlich SB-Kassen haben. Aber die werden meines Wissens nach in Regionen gebaut, die bisher aufgrund der dünnen Besiedlung keine Lebensmittelnahversorgung hatten.
Das ist der springende Punkt: Mir ist ein Supermarkt mit 1 Kassiererin und 5 SB-Kassen lieber, als kein Supermarkt, weil es nicht genug Arbeitskräfte mehr gibt, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Babyboomer gehen genau jetzt in Rente. Bis 2030 jeder 5te Arbeitnehmer.
Mein Edeka kann auch Bargeld an der SBK.
Mein Edeka würde noch Checks nehmen wenn sie könnten, die machen gefühlt alles um das Bezahlen so langsam wie möglich zu gestalten. SB Kassen gibt es bei uns auch nicht.
Mein Aldi hat glaube ich zwei ohne und zwei mit. Man hat die Wahl, und die müssen nur zwei verwalten (Mehraufwand).
Also es gibt reine Selbstbedienungskassen die sind Mist.
Dann gibt es aber ein SelbstScanSystem wie im Globus:
- Du schnappst dir beim reingehen einen Handscanner
- Beim Einladen in den Einkaufswagen(besser direkt in Taschen) scannst du die Ware
- An der Selbstscankasse scannst du einen Code, alles wird dann übertragen in den “Warenkorb”
- Bezahlen, fertig.
- Dann die Taschen einfach ins Auto laden.
So muss man die Ware nur 2 mal anpacken: einmal in die Tasche, und zuhause ins Regal.
Beim normalen Einkauf hast du die Ware mehrmals angepackt und hast den Stress an der Kasse.
Noch besser ist bestellen beim Rewe:
- in der App die Woche über das in den WArenkorb packen was man braucht.
- Bestellen
- Abholen und am Liebsten direkt die fertig gepackten Pfandtransportkisten einfach einladen
- zuhause Ausladen
- Bonus: du kaufst nur das, was du brauchst
Love it
Ich würde dem Punkt „SB-Kassen fressen Arbeitsplätze“ entgegnen, dass es heute schon sehr schwierig ist, Personal zu finden – vor allem durch den demographischen Wandel. Das Problem wird in den nächsten Jahren wohl noch größer werden. Und wenn wir alle im Supermarkt nicht an nur einer Kasse anstehen wollen (weil das Personal für mehr fehlt), dann braucht es eben Konzepte wie SB-Kassen.
Ich bin mir ehrlich nicht mal sicher ob diese Prämisse stimmt.
Die meisten Supermärkte in meiner Umgebung haben vier Selbstbedienungskassen. Neben denen steht ein Mitarbeiter zum Beaufsichtigen. Die Leute an den Kassen brauchen locker 4x so lange für eine Runde, insbesondere wenn so lustige Dinge wie Produkte ohne Barcode, Rabattsticker, zufällige Stichproben, Fehlscannungen oder sonstige irreguläre Flows auftreten.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass Supermärkte durch Selbstbedienungskassen Personal sparen. Viel eher denke ich, dass die Dinger die modernen Expresskassen sind. Einfach ein Weg damit der Arbeiter, der nur eine Wurstsemmel zum Mittagessen kauft, nicht hinter dem Elternteil mit Großeinkauf hängen bleibt.
Durch das Selbstbedienen fühlt es sich auch so an, als würde man was tun und nicht nur warten. Es findet sie definitiv nicht jeder cool, aber für die Zielgruppe sind die Teile schon nicht schlecht. (Sage ich als Mitglied der Zielgruppe.)
Bei meinem Aldi habe ich die Wahl. Da bin ich ungerne hin nächsten nicht nur so schnell abkassiert würde, sondern seit der nächste schon abkassiert wird während du nicht nicht bezahlt oder eingeräumt hast. Mit der SB Kasse bin ich schneller und habe ein deutlich besseres Gefühl. Da fühle ich mich nicht mehr unwillkommen.
Mein großer Edeka hat zig klassische Kassen, kein SB. Der kleinere Edeka in der Stadt hat das wohl schon. Scheint wohl Wahl des Betreibers zu sein.
Oh nein, bloß keine Prozesse effizienter gestalten! Alles muss genau so bleiben, wie es ist!
Ich mag SB Kassen nicht, weil sie die Verantwortung verschieben.
Wenn ich bei einer normalen Kasse alles aufs Band lege und die Kassierperson macht einen Fehler, ist das das Problem des Ladens und mir egal.
Wenn ich bei einer SB Kasse einen Fehler mache und was falsch scanne oder vergesse, ist es Diebstahl.
Nein, dir fehlt der Vorsatz und eine fahrlässige Begehung gibt es nicht.
Also einfach sagen, ups das wollte ich nicht und den Preis bezahlen und gut ist
Das Gespräch mit dem Filialleiter und der Polizei wird trotzdem unangenehm.
Das ist schon unangenehm, wenn man nichts mitgehen lässt.
Stimmt wohl, zumal Polizisten in meiner Erfahrung überraschend schlecht darin sind Straftaten richtig zu identifizieren
Ok, das klingt beruhigend, aber wohl ist mir bei der Sache trotzdem nicht.
“Man muss hier zunächst zwischen Zivilrecht und Strafrecht unterscheiden”, sagt Simon Götze, Rechtsexperte der Verbraucherzentrale Berlin. Hat man ein Produkt unbeabsichtigt nicht gescannt, schuldet man dem Supermarkt aus zivilrechtlicher Sicht den Preis des Produktes oder man muss das Produkt zurückgeben. Für einen strafrechtlichen Vorwurf müsse laut Götze ein Vorsatz vorliegen, also dass ein Produkt ganz bewusst nicht eingescannt worden ist. Folgen können dabei eine Anzeige sowie Hausverbot sein. “Für diesen Vorwurf benötigt der Supermarkt aber einen konkreten Nachweis”, so Götze.
https://www.zdfheute.de/ratgeber/selbstbedienungskasse-diebstahl-betrug-100.html
Und:
Taschenkontrollen durch das Ladenpersonal sind nur mit Ihrer Zustimmung erlaubt. Eine Durchsuchung darf ausschließlich von der Polizei durchgeführt werden - und auch das nur, wenn ein konkreter Tatverdacht vorliegt, etwa wenn das Personal beobachtet hat, dass jemand Ware ohne zu zahlen in die Tasche steckt
Ganz so einfach ist das nicht. Notfalls entscheidet das Gericht ob etwas Vorsatz ist oder nicht. Dafür ist es nicht notwendig dass der Verdächtige den Vorsatz zugibt.
Sonst könnte man ja bei jedem Verbrechen einfach behaupten man wollte den Banküberfall ja gar nicht begehen. (Überspitztes Beispiel)
Ich meide Selbstbedienungskassen aus demselben Grund.
Ich habe sie gerne benutzt, bis ich einmal einen Fehler beim Einscannen gemacht habe und im Anschluss kontrolliert wurde. Das Personal ging von Diebstahl aus, obwohl ich seit Jahren dort Stammkunde war.
Unabhängig davon, wie so was letztendlich ausgeht –mit oder ohne Polizei, mit oder ohne Anzeige, mit oder ohne Hausverbot–, ist es sehr unangenehm.
Ich nutze die SB kasse vor allem, weil ich mit meinen heftigen Rückenproblemen den Gang durch die Supermarkregale schon kaum aushalte… wenn ich dann noch 5 extra Minuten an der Kasse stehen muss weil eine Omi mit Cents bezahlt, fangen mir bei den Schmerzen die Schweißausbrüche an und ich bekomm Schnappatmung.
Dir sei Abhol- und Lieferservice empfohlen. Vor allem den Abholservice habe ich selber ausgiebig genutzt, wenn es mit meinem Rücken auch mal wieder kaum erträglich war.
Wenn der Mindestlohn steigt, werden Jobs wegrationalisiert, auf einmal ist die SB-Kasse billiger als der Mensch. Für den Ladeninhaber ist es eine Möglichkeit, seine Kosten zu externalisieren - Beim schritt zum Selbstbedienungungsladen war das auch schon so.
Dem Käufer gibt es das Gefühl von Kontrolle. Und er muss sein Zeug nicht von einem erkältet zur Arbeit erschienenen Menschen anfassen lassen. Manchmal geht’s auch schneller.
Gut… Bargeld-Zahlung gibt es nicht überall bei SB. Ist auch teurer für den Laden. Und zusätzlich können sie über die karten-ID schöne Auswertungen machen - technisch moglich. Aber warum werden dann Apps beworben?
Sozial… Notgedrungen ohne SB. Hallo, bar, keine app, bitte kein bon, tschüß - Naja. Man kann immer noch das Personal im Laden ansprechen, wenn man das möchte.;)















