Der Friedensplan der USA für die Ukraine ist offenbar teilweise in russischer Sprache verfasst worden. Wie der britische “Guardian” berichtet, enthält das 28-Punkte-Papier mehrere Formulierungen, die im Englischen auffallend hölzern wirken, auf Russisch jedoch üblicher sind. Dazu zähle etwa die Passivkonstruktion “It is expected” – die russische Entsprechung “ozhidayetsya” sei eine gängige Ausdrucksweise.

Weitere auffällige Begriffe im Text seien laut “Guardian” “neodnosnaschnosti” (Mehrdeutigkeiten) und “zakrepit” (verankern). Der Entwurf entstand demnach während eines Treffens in Miami und wurde von Trumps Vertrautem Steve Witkoff und Putins Gesandtem Kirill Dmitriev erarbeitet. Die Ukraine und europäische Partner waren vom Entstehungsprozess ausgeschlossen.

Der Guardian zieht aus den sprachlichen Eigenheiten die Schlussfolgerung, dass der Text nicht originär auf Englisch verfasst wurde. “An mehreren Stellen würde die Sprache auf Russisch funktionieren, wirkt aber auf Englisch ausgesprochen seltsam”, heißt es in der Analyse.

    • Prunebutt@slrpnk.net
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      3 days ago

      Ich hab die Zusammenfassung gelesen und keine Absicht der kompletten Annektion entdeckt. Kannst du mir bitte zeigen, wo das stehen soll?

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        2 days ago

        Ich hab die Zusammenfassung gelesen

        Glaub ich dir nicht. Dass die Unabhängigkeit der Ukraine in dem Essay angezweifelt wird, ist sowohl in der deutschen als auch der englischen Wikipedia-Zusammenfassung der erste Satz und wird dort mit drei verschiedenen Quellen belegt.

        • Prunebutt@slrpnk.net
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          2 days ago

          Der deutsche Satz

          Putin streitet in seinem Essay die Existenz der Ukraine als einer unabhängigen Nation ab.

          basiert auf zwei Kommentaren, die ihre eigene Interpretation einbringen. Gehört mMn nicht in eine sachliche Zusammenfassung (weil es Kommentare sind).

          Der Englische erste Satz ist wesentlich weniger urteilend:

          In the essay, Putin argues that Russians and Ukrainians, along with Belarusians, are one people, belonging to what has historically been known as the triune Russian nation.

          Ich teile die Einschätzung, dass das jetzt zwangsweise als Annektionsabsicht gelten soll nicht. Ich habe mir die englische Übersetzung des Originaltextes jetzt noch durchgelesen. Wenn der geschichtliche Teil dieses Textes in Schweden veröffentlicht worden wäre, bezogen auf die nordischen Länder, hätte niemand mit der Wimper gezuckt. Es hätte besonders niemand gedacht, dass Schweden jetzt Norwegen einnehmen möchte.

          Hier sind drei interessante Absätze, der dem Annektionsnarrativ widersprichen (es geht um die Grenzen, die nach dem Zerfall der Sovjetunion gezogen wurden).

          Of course, inside the USSR, borders between republics were never seen as state borders; they were nominal within a single country, which, while featuring all the attributes of a federation, was highly centralized – this, again, was secured by the CPSU’s leading role. But in 1991, all those territories, and, which is more important, people, found themselves abroad overnight, taken away, this time indeed, from their historical motherland.

          What can be said to this? Things change: countries and communities are no exception. Of course, some part of a people in the process of its development, influenced by a number of reasons and historical circumstances, can become aware of itself as a separate nation at a certain moment. How should we treat that? There is only one answer: with respect!

          You want to establish a state of your own: you are welcome! But what are the terms? I will recall the assessment given by one of the most prominent political figures of new Russia, first mayor of Saint Petersburg Anatoly Sobchak […]: the republics that were founders of the Union, having denounced the 1922 Union Treaty, must return to the boundaries they had had before joining the Soviet Union. All other territorial acquisitions are subject to discussion, negotiations, given that the ground has been revoked.

          • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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            2 days ago

            Okay, dann irren sich all die Experten, aber du kleiner Daubi, der nicht einmal eine kohärente Argumentationskette auf die Reihe kriegst, weißt es besser. Schnell, gib Selenskiyj Bescheid, der muss das wissen! (/s)

            • Prunebutt@slrpnk.net
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              2 days ago

              Appeal to authority.

              Selber lesen wird eh überbewertet. /s

              Meinst du die ganzen kriegsgeilen Experten, die auch die deutsche Bevölkerung in den Fleischwolf jagen will?

              Eins noch, das ist nämlich extrem wichtig: Nicht die Ukrainische Bevölkerung mit dem Ukrainischen Staat verwechseln. Letzterer Entführt nämlich zur Zeit erstere in Bussen, um sie zwangszurekrutieren. Oder der Staat opfert Soldaten für bereits verlorene Posten, indem kein Rückzug geordert wird. Stichwort: Pokrowsk.

              • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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                2 days ago

                Wenn Putin nur den Donbass und die Krim will, warum dann die Angriffe über diese Territorien hinaus? Warum Kyjiw angreifen? Warum Kinder entführen und in Umerziehungslager verfrachten?

                Und warum zum Fick überhaupt erst mit Gewalt einmarschieren, wenn Putin doch der Gute ist?

                Warum den Hybriden Krieg gegen Europa führen, warum die Infrastruktur in der Ostsee sabotieren, warum mit einer Schattenflotte abgeranzter Seelenverkäufer die Meere (noch mehr) gefährden, warum Flüchtlingsströme umleiten, warum so viele Dinge tun, die nichts mit dem Donbass und der Krim zu tun haben?

                • Prunebutt@slrpnk.net
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                  2 days ago

                  Und warum zum Fick überhaupt erst mit Gewalt einmarschieren, wenn Putin doch der Gute ist?

                  Wie oft soll ich noch schreiben, dass ich so nicht denke? Geopolitik ist nicht ganz so gut-gegen-böse wie irgendein Marvel-Film.

                  warum die Infrastruktur in der Ostsee sabotieren

                  Meinst du Nordstream? Das war höchswahrscheinlich die Ukraine.

                  warum mit einer Schattenflotte abgeranzter Seelenverkäufer die Meere (noch mehr) gefährden

                  Bin mir nicht sicher, was du damit meinst.

                  • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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                    2 days ago

                    Wie oft soll ich noch schreiben, dass ich so nicht denke? Geopolitik ist nicht ganz so gut-gegen-böse wie irgendein Marvel-Film.

                    Der Einmarsch ist völkerrechtswidrig, Russland begeht Kriegsverbrechen in der Ukraine und einen Völkermord. Viel näher kommt man in der Realität kaum an Marvel-Bösewichte. Oder denkst du auch, Nazi-Deutschland kann man nicht so in gut-böse einkategorisieren?

                    Meinst du Nordstream? Das war höchswahrscheinlich die Ukraine.

                    Darüber wissen wir nicht genug, nur dass die Saboteure wohl Ukrainer waren. Aber über die Hintergründe der Geschichte wissen wir (die Öffentlichkeit) rein gar nichts. Aber ich rede nicht von NordStream.

                    Bin mir nicht sicher, was du damit meinst.

                    Fang vielleicht erstmal an, Nachrichten zu lesen.

                    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/russland-schattenflotte-102.html

                    https://www.tagesanzeiger.ch/unterseekabel-russlands-sabotage-gefahr-in-der-ostsee-299243952792

                    Sowas meine ich. Meine Fresse, sowas liebe ich ja. Großkotzig über Geopolitik schwadronieren aber keinen blassen Schimmer von irgendwas haben.