Ist ja so ganz löblich meiner Meinung nach, aber Haltungsform 2 bietet den Tieren auch nur 10% mehr Platz, also ebenfalls Massentierhaltung. https://taz.de/Fleisch-von-Eigenmarken/!6121974/
Ist ja so ganz löblich meiner Meinung nach, aber Haltungsform 2 bietet den Tieren auch nur 10% mehr Platz, also ebenfalls Massentierhaltung. https://taz.de/Fleisch-von-Eigenmarken/!6121974/
Dem muss ich wiedersprechen. Der Unterschied zwischen standard konventioneller Tierhaltung und jeder Form von Bio Tierhaltung (wobei auch da die Spannbreite zwischen Eu-Bio und Demeter enorm groß ist) ist mehr als nur ein bisschen Platz. Da liegen Welten zwischen. Ich kenne jetzt nicht so genau die Regeln für Schweine und Hühnerhaltung, aber die Basics kenne ich trotzdem. Das fängt schon alleine dabei an, dass den Ferkeln nicht die Schwänze gekürzt oder die Zähne geschliffen werden (ist zwar eigentlich Verboten, ist in der Modernen Schweinehaltung aber Notwendig (gibt Ausnahmegenehmigungen) um das Problem des Kannibalismus irgendwie halbwegs in den Griff zu bekommen) Kastenstände sind Verboten. Bei Hühnern dürfen die Schnäbel nicht gekürzt werden. Bei Kühen müssen diese mindesten 180 Tage im Jahr Zugang zur Wiese haben, Liegeflächen müssen immer eingestreut sein. Und im allgemeinen ist der Medikamenteneinsatz ziemlich streng reglementiert.
Das ganze führt dazu, die gesamte Ökologische Landwirtschaft deutlich weniger intensiv ist. Dadurch gibt es weniger abnormales Verhalten, Krankheiten, die in der konventionellen Landwirtschaft einfach durch Medikamente bekämpft werden, anstatt Ursachen anzugehen, und das ganze ist alles in allem deutlich schonender fürs Tier.
Zudem gibt es massive Unterschiede in der Fütterung der Tiere (in der konventionellen Landwirtschaft wird deutlich mehr Kraftfutter eingesetzt, was zu diversen Krankheiten führt), sowie im Acker und Futterbau.
Das wichtigste ist aber eigentlich, dass Bio Betriebe Jährlich Kontrolliert werden. Da wird dann der gesamte Betrieb einmal auf den Kopf gestellt und geschaut, ob alle Anforderungen erfüllt werden. Bei Konventionellen Betrieben ist dies in der Regel nicht der Fall.
Ich rede von Haltungsform 1-5, nicht von Bio-Labels, das sind unterschiedliche Dinge.
Hier hast du die Requirements: https://haltungsform.de/
Beispiel Schwein:
Andere Anforderungen kommen nicht vom Haltungsform-Label sondern von zusätzlichen Bio-Labels.
https://initiative-tierwohl.de/magazin/tierwohl/haltungsform/
Haltungsform 5 ist Bio. Jegliches nach Ökologische Standards erzeugte Tierische Produkt, egal ob EU-Bio oder Verbandsware ist Haltungsform 5.
Nein, bei Haltungsform 5 steht “Bio” drauf. Bio ist nicht gleich Bio. Es gibt zig verschiedene Bio-Labels, die alle teils völlig unterschiedliche Standards haben.
Für Haltungsform 5 ist exakt nur das nötig, was in dem von dir geposteten Link steht. Lies den Link durch, dann wirst du wissen was für Haltungsform 5 nötig ist.
Lies die Requirements für verschiedene Bio-Labels durch, und du wirst sehen was für die nötig ist.
Dann wirst du auch sehen, dass sich die jeweiligen Labels in ihren Anforderungen unterscheiden.
OK, gut dann kleine Korrektur:
Haltungsform 5 ist in 99,99% der Fälle Bio, weil die erforderlichen Kriterien unter konventionellen Preisen nicht wirtschaftlich sind.
Schon alleine der Fakt, dass sämtliches Futter aus Ökologische Erzeugung stammen muss zwingt Betriebe, die diese Standards einhalten wollen faktisch zu einer Zertifizierung. Auch wenn vielleicht nicht explizit eine Bio Zertifizierung erforderlich ist, sind die Überschneidungen so groß, dass niemand bei klarem Verstand unter den Anforderungen produziert ohne eine Bio Zertifizierung zu absolvieren, weil es sich ansonsten nicht rechnet.
Du musst mir übrigens auch nicht sagen, dass ich die Richtlinien lesen soll, denn ich komme von einem Betrieb mit Biolamd Zertifizierung und würde deshalb mal ganz frei behaupten, dass ich die Anforderungen ziemlich gut kenne. :)
Ok, noch ein mal: Hast du vom Konzept von Bio-Labels gehört? Ist dir bewusst, dass es unterschiedliche Labels mit unterschiedlichen Anforderungen gibt, und dass die Anforderungen, die du eingangs gelistet hast, nichts mit Haltungsform 5 zu tun haben?
Mhm. Und ich bin zufällig bei der Initiative Tierwohl tätig, habe die Haltungsformen erfunden und übrigens bin ich der Kaiser von China.
Ich kenne natürlich das Konzept der Bio Labels (wie gesagt, ich komme von genau so einem Landwirtschaftlichen Betrieb und bin deshalb auch relativ gut mit den Richtlinien für Bioland, aber teils auch für andere Verbände, vertraut. Die Anforderungen die dort gelistet werden (vielleicht nicht unbedingt die Anforderungen für Platz, da weiß ich nicht wie die aussehen, weil das in der Praxis keinerlei Relevanz hat, da werden andere Parameter verwendet) sind das bare Minimum für jegliche Form von Bio Landwirtschaft. Auch wenn es theoretisch verschiedene Kriterien sind ist die Überschneidung in einigen Bereichen ziemlich groß.
Zudem zwingt die Pflicht zur Verwendung aus Ökologischer Produktion stammender Futtermittel die Betriebe quasi schon dazu sich selber als Bio zu zertifizieren, sofern man nicht komplett auf Futterzukauf angewiesen sein will, was im Bio Bereich aber unterm Strich nicht wirtschaftlich ist.
ich habe übrigens mal nachgeschaut habe noch folgendes gefunden:
Ökologische Landwirtschaft ist ein geschützter Begriff, also darf nichts was nicht Bio zertifiziert ist als Bio bezeichnet werden. Die entsprechenden Rechtsvorschriften dafür solltest du hier finden: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32007R0834