Umfrage: Mehrheit der Deutschen ist nicht mehr jung.
Ich finde es viel eher “interessant” wie vergleichsweise schnell und einfach man der Meinung ist, dass junge Menschen ihr Leben für das Land geben sollen. Aber Reiche nichts von ihrem Geld.
Die Mehrheit der Deutschen ist für eine Vermögenssteuer.
Die Mehrheit der Deutschen ist für eine Vermögenssteuer.
Wenn sich das mal in den Wahlentscheidungen reflektieren würde… 😅
Sind ja nur leben… Das nix wert! Kapital ist viel wichtiger. Also in den Händen einzelner die wie Drachen alles bunkern…
Die Verbindung zwischen Steuer und Wehrpflicht erschließt sich mir gerade nicht.
Es gibt da durchaus Nuancen, wie genau das zu bewerten ist, aber im Grunde ist Wehrpflicht eine Ersatzfinanzierung für ein Militär. Statt dass man Steuern einsammelt und davon Berufssoldaten ein Gehalt zahlt, müssen stattdessen alle wehrpflichtsfähigen Bürger dafür “bezahlen”, indem sie ein Jahr lang keinen Beruf ausüben dürfen.
Wehrpflichtige erhalten Sold, freie Kost und Logis. Berufssoldaten auch. Was die Entlohnung angeht unterscheiden sie sich aus meiner Sicht kaum. Mit Zwang kann der Staat mehr Soldaten rekrutieren, vdas unterscheidet sie u.a. von den Berufssoldaten.
Wehrpflichtige sollen für Monate ihre Freiheit aufgeben, zu tun was sie wollen. Vermögende sollen unbegrenzt und wiederholt einen Prozentsatz ihres, möglicherweise nicht selbst erarbeiteten, Vermögens abgeben. OK, beides sind Abgaben, da geh ich mit. Aber nur eine wird mit eigener Lebenszeit und Freiheitsentzug bezahlt. Beide sind erzwungen, fair.
Mmm. Man könnte die Leute ihre Vermögenssteuer in Wehrdienst oder Zivildienst ableisten lassen. 😁
Die stärksten Befürworter einer Wehrpflicht finden sich mit 61 Prozent bei Menschen, die 60 Jahre alt sind oder älter. Bei den 18- bis 29-Jährigen, die persönlich betroffen wären, sind hingegen 63 Prozent gegen einen militärischen Pflichtdienst.
Und wieder dominieren die Alten die Debatte und hauen die Jungen in die Pfanne. Das regt mich immer mehr auf. Dass alle Themen die junge Menschen umtreiben null angegangen werden (Klimawandel, Mietmarkt, etc), aber dann gleichzeitig einfach vorausgesetzt wird, dass sie den Karren aus dem Dreck ziehen (Wehrdienst, Rente, Soziales Jahr für die Pflege) und dann wird auch noch immer über work life balance und die faulheit gelacht obwohl junge Menschen so viel arbeiten wie noch nie. Und dann wundern sie sich dass unter 40 keiner CDU und SPD wählt.
Mittlerweile halte ich die Trennung nach Alter für eine steile These für diese Probleme. Meine These ist: es liegt einfach nur am Egoismus. Wie erklärt ihr euch sonst die Diskrepanz zwischen diesen Umfragen zur Wehrpflicht vs. Griff zur Waffe?
“Sollte es einen verpflichtenden Wehrdienst geben, wenn nicht genügend Menschen freiwillig zur Bundeswehr gehen?” => 37% dagegen
“Würden Sie Deutschland im Falle eines Angriffs mit der Waffe verteidigen?” => 59% dagegen
Daraus folgt: Wehrpflicht ja, aber nur wenn es MICH nicht betrifft.
Und diesen Egoismus halte ich im Liberalismus begründet, weil dort kein Denken fürs Kollektiv stattfindet oder kein Denken fürs Kollektiv gefördert wird. “Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.” heißt es da nämlich. In liberalen Demokratien wird IMMER eine Minderheit unterdrückt. Und diese ganzen Krisen sind das Ergebnis davon. Das hat nichts mit Alter zu tun.
Ja, man sollte hier einfach nur die BETROFFENEN Jahrgänge abstimmen lassen…
Ist doch klar, dass Opa Heinz hier für ja stimmt: “Uns hats ah net gschahhdet, da lerne die Rühbel mal Disziblien!!!”
Ich war selbst noch beim Bund für 10 Monate Pflichtdienst, aber ich würde heute nicht mehr dafür stimmen, das bringt einfach nichts und das, was wir damals gelernt haben, weiß sowieso niemand mehr…
Du hast zwar grundsätzlich recht damit dass die Alten oft die Debatte dominieren, beim Wehrdienst muss man denen aber fairerweise tatsächlich zugute halten, dass sie dem auch unterworfen waren, sie also nicht etwas anderes für junge fordern als für sich.
Ja und? Diese “mir gings damals auch schlecht”-Argumentation macht ja null besser, dass Boomer immer fordern, junge Menschen sollen ebenfalls bis zum Umfallen arbeiten, Wehrdienst leisten usw.
Ist für mich schon ein qualitativer Unterschied ob jemand von der nächsten Generation etwas fordert, was er wenigstens selber auch geleistet hat (wie hier Wehrdienst) oder etwas fordert, was er selber nicht leisten musste (wie das kippende Rentensystem mit immer höheren Abgaben bei immer weniger Leistung, oder der kaputte Arbeits- und Wohnungsmarkt)
Ne, so pauschal auch nicht. Dass man gesellschaftliche Beiträge (im Rahmen der Möglichkeiten eines Menschen) fordert, okay. Aber wie dieser Beitrag auszusehen hat, muss nicht immer gleich sein.
Man arbeitet ja auch dafür, dass es nachfolgende Generationen einmal besser haben als man selbst. Wieso sollte man dann von den nachfolgenden Generationen die.selben Tätigkeiten fordern, anstatt eine bessere Lösung für ein Problem suchen?Abgesehen davon wurde an anderer Stelle auch schon erwähnt: angesichts der Verschlechterung der gesellschaftlichen Zustände in vielen, grundlegenden Bereichen (für die gerade die älteren Generationen einiges an Verantwortung tragen), warum sollten junge Leute sich motiviert fühlen, den Forderungen der Älteren nachzukommen?
Okay… wie kommt da ne Mehrheit zustande, wenn im Alter Frauen die Mehrheit ausmachen?
Das ist ein mega schwaches Argument.
Du hast zwar grundsätzlich recht damit dass die Alten oft die Debatte dominieren, beim Wehrdienst muss man denen aber fairerweise tatsächlich zugute halten, dass sie dem auch unterworfen waren, sie also nicht etwas anderes für junge fordern als für sich.
Wehrdienst zu leisten bedeutet notwendigerweise, das Leben als Zivilist aufzugeben, also Leib und leben für eine Weile zu verpfänden/zu riskieren. Das ist konzeptionell ein bisschen wie Russisch-Roulette spielen. Wenn man Glück hat, macht man nur ein paar Monate Sport beziehungsweise hört nur ein Klicken.
Ich halte es nicht für fair, andere Leute zum Russisch-Roulette-Spielen zu zwingen, nur weil man es selbst zufälligerweise überlebt hat.
Was ist denn die Alternative in diesen Zeiten? Wir machen das ganze ja nicht aus Spaß, sondern weil wir tatsächlich einer großen Bedrohung ausgesetzt sind, der man sich nicht einfach so entziehen kann.
Und zumindest da muss man den Älteren schon lassen, dass sie in dem Fall eher wissen, wovon sie reden. Die sind ebenfalls in einer Zeit der konstanten Bedrohung groß geworden und wurden in dieser Zeit zum Wehrdienst eingezogen. Viele Jüngere hatten jetzt das Privileg, das nicht mehr kennen zu müssen, aber der Zustand hat eben nicht angehalten.
Was ist denn die Alternative in diesen Zeiten? Wir machen das ganze ja nicht aus Spaß, sondern weil wir tatsächlich einer großen Bedrohung ausgesetzt sind, der man sich nicht einfach so entziehen kann.
Und zumindest da muss man den Älteren schon lassen, dass sie in dem Fall eher wissen, wovon sie reden. Die sind ebenfalls in einer Zeit der konstanten Bedrohung groß geworden und wurden in dieser Zeit zum Wehrdienst eingezogen. Viele Jüngere hatten jetzt das Privileg, das nicht mehr kennen zu müssen, aber der Zustand hat eben nicht angehalten.
Internationalen Zerwürfnissen begegnet man nachhaltig über transnationale Zusammenschlüsse, den langfristigen Abbau des Nationalismus und damit dem Aufbau einer geeinten Zivilgesellschaft. Dass Deutschland und Frankreich keine Kriege mehr miteinander führen hat nichts mit der Bundeswehr oder der Armée française zu tun.
Imaginären Bedrohungen begegnet man nicht, realen begegnet man konsequent. Ein Schrei nach Aufrüstung setzt voraus, dass bestehende Ressourcen nicht zur (militärischen) Lösung etwaiger realer Probleme ausreichen… was grober Unfug ist, oder nicht?
Daher hier als Beispiel zwei lächerliche Maßnahmen, die beide immer noch sinnvoller sind als eine Militarisierung der europäischen Gesellschaft:
- Verzehntausendfachung des Budgets der deutschen Botschaft in Beijing
- Leihgabe sämtlicher bestehenden Freiwilligenstreitkräfte an gewisse Nationen, die sie tatsächlich brauchen
Dass Deutschland und Frankreich keine Kriege mehr miteinander führen hat nichts mit der Bundeswehr oder der Armée française zu tun.
Das hat eher was damit zu tun, dass die ähem Vorgängerorganisation der Bundeswehr von anderen Armeen vernichtend geschlagen wurde…
Das hat eher was damit zu tun, dass die ähem Vorgängerorganisation der Bundeswehr von anderen Armeen vernichtend geschlagen wurde…
Dass das der Vorvorgängerorganisation auch passiert ist und nichts gebracht hat, sollte aber denke ich zeigen, dass das Militär hier nicht das Problem war, oder?
Oder würdest du sagen, dass Deutschland aktuell nicht in Frankreich einfällt liegt daran, dass die Niederlage vor drei Generationen die deutschen Streikräfte bis heute lahmlegt? :POder würdest du sagen, dass Deutschland aktuell nicht in Frankreich einfällt liegt daran, dass die Niederlage vor drei Generationen die deutschen Streikräfte bis heute lahmlegt?
Fast ;-) Ich würde es so formulieren: Durch die vernichtende Niederlage Nazideutschlands und der anschließenden (wenn auch nicht altruistisch begründet) ausgestreckten Hand der Sieger wurde die Grundlage für die heutige Situation geschaffen.
Internationalen Zerwürfnissen begegnet man nachhaltig über transnationale Zusammenschlüsse, den langfristigen Abbau des Nationalismus und damit dem Aufbau einer geeinten Zivilgesellschaft. Dass Deutschland und Frankreich keine Kriege mehr miteinander führen hat nichts mit der Bundeswehr oder der Armée française zu tun.
Soweit die Theorie, ja. Dass Frankreich und Deutschland keine Kriege mehr führen, hat vor allem damit zu tun, dass auf beiden Seiten, aber insbesondere auf Seiten des Aggressors Deutschland, die Einsicht herrschte, dass man in Zukunft besser zusammen besteht. Der heutige Aggressor steht noch mit Hunderttausenden in der Ukraine und schießt während wir hier fröhlich schreiben seine Grenzen Meter für Meter Richtung Westen. Der ist noch nicht so weit wie Deutschland nach '45.
Imaginären Bedrohungen begegnet man nicht, realen begegnet man konsequent.
Ist halt die Frage, ob man die Situation an unserer Ostflanke als “imaginär” oder “real” bezeichnen möchte. Ich für mich weiß da eine klare Antwort.
Ein Schrei nach Aufrüstung setzt voraus, dass bestehende Ressourcen nicht zur (militärischen) Lösung etwaiger realer Probleme ausreichen… was grober Unfug ist, oder nicht?
Da würde ich unterscheiden: einfach blank nach immer “mehr mehr mehr” zu schreien, bringt nichts - und es gibt erhebliches Verbesserungspotenzial, mit dem Geld für Rüstung in Europa die größtmögliche Schlagkraft zu erreichen. Hier reden wir aber von Wehrdienst und das sehe ich tatsächlich anders: ohne Truppen nützt kein Gerät und hier haben wir einfach starken Verbesserungsbedarf. Wir haben uns nach dem Fall des Eisernen Vorhangs den Traum erlaubt, auf die Wehrpflicht verzichten zu können, aber dazu gehört eben auch, anzuerkennen, wenn sich die Rahmenbedingungen wieder ändern. Mit einem derart imperialistisch-aggressiv agierenden Russland ist das leider gegeben.
Nach Putin, nach einer Abkehr der nationalistischen Politik, ist auch für Russland wieder ein Platz für Zusammenarbeit gegeben - wie es auch vor 2022 gegeben war. Der Ball dafür liegt aber bei ihnen.
Soweit die Theorie, ja. Dass Frankreich und Deutschland keine Kriege mehr führen, hat vor allem damit zu tun, dass auf beiden Seiten, aber insbesondere auf Seiten des Aggressors Deutschland, die Einsicht herrschte, dass man in Zukunft besser zusammen besteht. Der heutige Aggressor steht noch mit Hunderttausenden in der Ukraine und schießt während wir hier fröhlich schreiben seine Grenzen Meter für Meter Richtung Westen. Der ist noch nicht so weit wie Deutschland nach '45.
Da stimme ich dir zu und verweise auf die Möglichkeit den Aggressor mit bestehenden Mitteln in die Schranken zu weisen.
Ist halt die Frage, ob man die Situation an unserer Ostflanke als “imaginär” oder “real” bezeichnen möchte. Ich für mich weiß da eine klare Antwort.
Für mich ist die Antwort auch klar, aber ich vermute, wir haben andere klare Antworten. Was macht sie für dich klar?
Da würde ich unterscheiden: einfach blank nach immer “mehr mehr mehr” zu schreien, bringt nichts - und es gibt erhebliches Verbesserungspotenzial, mit dem Geld für Rüstung in Europa die größtmögliche Schlagkraft zu erreichen. Hier reden wir aber von Wehrdienst und das sehe ich tatsächlich anders: ohne Truppen nützt kein Gerät und hier haben wir einfach starken Verbesserungsbedarf. Wir haben uns nach dem Fall des Eisernen Vorhangs den Traum erlaubt, auf die Wehrpflicht verzichten zu können, aber dazu gehört eben auch, anzuerkennen, wenn sich die Rahmenbedingungen wieder ändern. Mit einem derart imperialistisch-aggressiv agierenden Russland ist das leider gegeben.
Nach Putin, nach einer Abkehr der nationalistischen Politik, ist auch für Russland wieder ein Platz für Zusammenarbeit gegeben - wie es auch vor 2022 gegeben war. Der Ball dafür liegt aber bei ihnen.Würde ich grundsätzlich nicht widersprechen, aber was meinst du mit deinem letzten Satz? Warten auf einen Staatsstreich? Den zu begünstigen geht einfacher, als über Jahre hinweg mühselig die eigenen Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme zu sabotieren, indem man sie unnötig militarisiert.
Die Möglichkeit auf Zivildienst oder einen andern Ersatzdienst besteht doch weiterhin.
(Damit will ich mich jetzt nicht für die Wehrpflicht aussprechen. Ich finde man sollte zuerst pistorius Freiwilligen Konzept probieren)
Die Möglichkeit auf Zivildienst oder einen andern Ersatzdienst besteht doch weiterhin.
(Damit will ich mich jetzt nicht für die Wehrpflicht aussprechen. Ich finde man sollte zuerst pistorius Freiwilligen Konzept probieren)
Sicherlich, aber der Stein des Anstoßes ist hier ja genau, dass der Zivildienst die Möglichkeit ist und der Wehrdienst die Pflicht sein soll.
Wenn Russland angreift brauchen wir halt in erster Linie Soldaten und keine Zivis…
Doch die brauchen wir schon auch.
Sowohl Krankenpflegende für die Verpflegung der Verwundeten, wie auch Leute im Rettungs und Katastrophenschutz.Außerdem ist es eine Gerechtigkeitsfrage. Wer keinen Dienst an der Waffe leisten will (wollte ich ja auch nicht) muss halt dann was anderes machen.
mMn würde ich es aber zunächst wie Pistorius versuchen. Auf freiwilliger Basis.
Wenn Russland angreift brauchen wir halt in erster Linie Soldaten und keine Zivis…
Russland hat bereits vor Jahren angegriffen und Deutschland beteiligt sich bereits seit Jahren am entsprechenden Krieg. Zu begründen wäre, warum dafür plötzlich noch mehr Streitkräfte notwendig wären als die, die jetzt bereits nicht eingesetzt werden.
Geheimdienste gehen derzeit von einem möglichen richtigen Angriff Russlands auf NATO / EU Territorium in den nächsten Jahren aus. Ich würde schon sagen, dass das die Situation in so weit ändert, dass mehr Streitkräfte notwendig werden.
Wenn ein Pflichtdienst für alle kommen sollte, kann man sich hoffentlich ohne großes Gedöns aussuchen ob man des Dienst an der Waffe, oder anderweitig leistet.
Ich wünsche keiner Person, dass sie ihre Kriegsdienstverweigerung noch so ausführlich begründen muss wie ich damals.
Wenn ein Pflichtdienst für alle kommen sollte, kann man sich hoffentlich ohne großes Gedöns aussuchen ob man des Dienst an der Waffe, oder anderweitig leistet.
Ich wünsche keiner Person, dass sie ihre Kriegsdienstverweigerung noch so ausführlich begründen muss wie ich damals.
Kann man ja bereits jetzt schon im Deutschunterricht durchpauken: “Erörtere in mindestens 500 Wörtern, warum du nicht auf andere schießen und beschossen werden möchtest”.
Ich wünsche es auch niemandem, aber ich habe sowieso bereits mit dem Konzept, soetwas begründen zu müssen, ein Problem. Von der Implikation, dass Begründungen auch abgelehnt werden können, ganz zu schweigen…Erörtere in mindestens 500 Wörtern, warum du nicht auf andere schießen und beschossen werden möchtest
Nope, darum ging es nie. Man musste begründen, dass das eigene Gewissen es verunmöglicht auf andere Menschen zu schießen.
Das hatte ja absurde Züge damals. Da wurden ja ernsthaft Interviews geführt. Mit Fragen wie “Sie gehen nachts mit ihrer Familie spazieren und plötzlich wird das Leben ihrer Frau und Kinder von einem Angreifer bedroht. Sie haben eine Pistole, was tun Sie?”
Wenn man sagt “Ich schieße auf den Angreifer”, klarer Fall, tauglich für den Dienst an der Waffe. Wenn man sagt “Ich schieße nicht und lasse den Angreifer gewähren”, dann war die Diagnose, dass man keine Moral und kein Gewissen hat. Konsequenz: funnily enough, ab zum Militär, genau so Leute braucht man ja.
Der einzige Ausweg: begründen, warum man überhaupt nie in die Situation käme, eine Waffe in der Hand zu haben, wegen Pazifismus und moralischer Überzeugung.
Da reichte es nicht “nicht erschossen werden zu wollen”.
@splendoruranium
Dazu kommt noch dass die besten Begründungen nur zeigen dass die erstellenden rhetorisch geschickt sind.Jemand mit begrenztem Wortschatz kann eine wesentlich tiefere Überzeugung gegen den Wehrdienst in sich tragen, wird aber trotzdem eingezogen, wenn er sie nicht überzeugend zu Papier bringen kann
Naja, ich kann die andere Perspektive schon verstehen: Wer in den 60er - 80er Jahren seinen Wehrdienst abgeleistet hat musste mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der kalte Krieg heiß wird - etwas das für meine Generation (Wehrdienst '99) schon als eher sehr unwahrscheinlich anzusehen war. Ich denke das prägt einfach.
obwohl junge Menschen so viel arbeiten wie noch nie.
Man muss halt auch unterscheiden über was für Arbeit wir hier reden. Ich lehne mich einfach mal aus dem Fenster, dass X Stunden geistige Arbeit am PC von der älteren Generation als deutlich leichter wahrgenommen wird als X Stunden Maloche in der Fabrik / Zeche / Baustelle.
Das kann sein, dass handwerksberufe anders wargenommen werden und ist körperlich sicher auch anstrengend. Aber früher hat ein Vollzeit Malochejob eines elternteils ausgereicht um die ganze Familie zu ernähren und ein Haus zu kaufen. Im schnitt haben (in der BRD) beide Eltern zusammen 40h meinetwegen sehr hart gearbeitet. Heutzutage machen viele eltern 40/20 oder gleichberechtigt 30/30 also 60h als Eltern wo für die Kinder logischerweise echt weniger Zeit bleibt und dann wird sich auch noch über teilzeitmuttis beschwert die zu lang zu wenig arbeiten. Gleichzeitig reichen diese 20h mehrarbeit mitnichten dafür irgendwie abgesichert gut wohnen zu können - jedenfalls nicht in regionen wo es arbeit gibt. Mal nur als ein Beispiel.
Erstens hat deine Argumentationskette nichts mit der Härte und Art der Arbeit zu tun - wirkt deplaziert - und zweitens ist diese Argumentation früher war alles leichter, weil nur ein Hauptverdiener für ein Hauskauf reichte, viel zu unterkomplex gedacht.
Da kommen noch so Sachen wie Ansprüche an Lebensqualität/Bescheidenheit (Anzahl Urlaube pro Jahr, Auto, Elektronik, Restaurantbesuche, etc), Sparwille vs Konsumfreude, Selbstleistung beim Hauskauf (Selbst bauen, Innenausbau später, Baustandards), Bauzinsen und einiges mehr hinein.
Um es kurz zu machen, rein vom finanziellen Aspekt her und dem realen Lohnniveau, Preisen und Zinsen, war es von 2010 bis 2020 einfacher ein Haus zu finanzieren, als in den Jahrzehnten davor.
Nur muss man heutzutage deutlich mehr Eigenkapital auf den Tisch legen als früher. Die Einstiegshürde ist höher. Und am jahrelangen, zielgerichteten Sparen VOR dem Hauskauf, da scheitern die meisten Menschen. Und vom jahrelangen Sparen sprich Konsumreduktion für den 300.000+ Kredit NACH dem Hauskauf, davon möchten die meisten Menschen nichts hören.
Achso, wenn es früher soooooo einfach war ein Haus zu kaufen, warum hat Deutschland mit 50% Hausbesitzern die niedrigste Quote in der EU?
Weiß ich nicht. Meine Eltern haben ihre Altbauvilla in U-Bahn Lage in Frankfurt 1989 für bissi weniger als 400k DM (200k Euro) gekauft.
Das wäre nach Inflation heute 800k Euro, wird aber eher so mit 1,7 Mio. veranschlagt. Eine Verneunfachung. Spoiler: ich verdiene nicht das Neunfach von meinem Vadder damals. Bonusfunfact: der hat das im Referendariat gekauft, Muddi schon Vollzeit-Hausfrau.
Zeig’ mir mal den Rechtsreferendar, der heute mit Vollzeit-Zuhause-Ehepartner überhaupt nur einen Kredit für eine ranzige DHH in Randlage irgendwo bekommt 😅.
Natürlich ist es Teil der Wahrheit, dass nie alle Menschen in D sich Häuser kaufen konnten. Aber es war zwei Generationen lang das Versprechen, dass die akademische Mittelschicht das kann. Und das kann sie heute nicht mehr.
Nachtrag:
Wo da der Punkt Wehrdienst für mich wieder rein kommt, ist halt, dass ich schon verstehe wenn junge Menschen dann keinen bock haben und sagen wenn der Staat nichts für mich tut, meine Stimme trotz Demokratie nichts zählt warum soll ich diesen Staat dann mit meinem Leben verteidigen? Und das war früher glaube ich schon anders.
wenn junge Menschen dann keinen bock haben und sagen wenn der Staat nichts für mich tut, meine Stimme trotz Demokratie nichts zählt warum soll ich diesen Staat dann mit meinem Leben verteidigen?
Man könnte jetzt argumentieren, dass der Staat ja die Rahmenbedingungen geschaffen hat die ihm das Aufwachsen in (im weltweiten Durchschnitt gesehen) relativem Luxus ermöglichen. Das die Situation jetzt eine andere ist als in den 50er - 80er Jahren, mit deutlich geringeren Aufstiegsmöglichkeiten etc. - geschenkt. Trotzdem muss man schon ehrlich sagen, dass wir hier auf ziemlich hohem Niveau jammern.
(Du kannst deinen Beitrag auch editieren und musst keinen gesonderten Nachtrag posten. Nur do am Rande.)
Ich weiß, aber dann gibts ja wieder die, die unbedingt wissen wollen was editiert wurde und es kommt aufs gleiche hinaus. ;)
Dann kannst du den Edit auch markieren. Z.B.:
Edit: [Nachtrag]
Leichter ja, aber hat das Malochen damals gleichermaßen Geld und Wohlstand ins Land geholt?
Man muss halt auch unterscheiden über was für Arbeit wir hier reden.
Arbeit ist Arbeit. Grüße von jemandem, der sich mit verschiedenen Jobs auf verschiedene Arten kaputtgearbeitet hat (Burnout (2x) und Rücken stehen in direktem Zusammenhang mit Arbeit und andere Probleme wurden durch Arbeit auch nicht besser).
Es sind auch nicht (nur) die Malocher aus Handwerk und Industrie, die sich über die “faule Jugend”™ beschweren, am lautesten kommt sowas (zumindest meiner Wahrnehmumg nach) von Bürohengsten, Sekretärinnen, usw.
Und selbst wenn die Alten, die sich jetzt beschweren, alle den Buckel krummgeschuftet haben und sich beschweren, weil sie glauben, Büroarbeiter hätten es leichter, sollten wir doch eher daran arbeiten, diese Wahrnehmumg entsprechend der Realität zu korrigieren anstatt in einer fehlerhaften Wahrnehmung begründetem Stuss hinterherzurennen.
Und obendrauf sind auch beiweitem nicht alle jungen Menschen Büroarbeiter.
Und und und. So ein Schwachsinn, alter.
Arbeit ist Arbeit
Grüße zurück von jemanden der die Lebensjahre von 16 - 22 auf der Baustelle verbracht hat. Dann habe ich über Umwegen das Hobby Computer zum Beruf gemacht und bin jetzt seit ~20 Jahren Bürohengst. Ja, > 10 h am Computer zu sitzen mit einer Deadline im Nacken ist anstrengend, Maloche ist aber echt was anderes.
Und und und. So ein Schwachsinn, alter.
Seh ich anders.
Maloche ist aber echt was anderes.
Eben. Anders. Nicht unbedingt leichter oder schwerer. Es werden andere Körperteile anders beansprucht und abgenutzt (Gehirn und Psyche ist hier ein Körperteil). Und Menschen sind Individuen, manche kommen besser mit bestimmten Belastungen klar als andere.
Ok, ich denke das kann ich auch so unterschreiben.
Die Überalterung der Gesellschaft verursacht eine ganze Reihe von Problemen. Die ganze Diskussion um Migration kommt auch daher.
Eine Geburtenrate unter 2 ist schlecht für den Zusammenhalt und das Funktionieren einer Gesellschaft.
Ja, aber die Alten haben doch Deutschland wieder aufgebaut!
Besonders die heute 60 Jährigen 😂
Wenn, dann richtig:
Ein verpflichtendes Jahr für den Staat für jeden Erwachsenen. Egal ob das Wehrpflicht, Katastrophenschutz oder ein soziales Jahr wird.Und nein, Ehrenamt im Schützenverein zählt nicht.
Nun, dann hätten die Wehrpflichtjahrgänge 1957 - 1995 ihren Soll ja schon teilweise deutlich übererfüllt…
Zumindest der männliche Teil…
Naja, jede Frau, die frische Soldaten für
den Führerunsere Freiheit produziert hat, ist dann ja auch schon mal raus.Dann muss dir Sabine aus der Buchhaltung halt nochmal ran ans MG3
Die Kosten einer Wehrpflicht sind ungleich verteilt. Vor allem die eingezogenen Wehrpflichtigen – also die jungen Generationen – müssen die wirtschaftlichen Lasten tragen. Die Ifo-Ökonomen machen das unter anderem am Vermögen über die gesamte Lebenszeit fest. Das Vermögen eines Wehrpflichtigen ist in allen Szenarien etwa zwölf Prozent geringer, als bei Menschen, die nicht eingezogen werden. Deren Vermögen sinkt minimal durch leicht höhere Steuern.
Wenn also grob 80% der wahlberechtigen Bevölkerung nicht wehrpflichtig ist wundert es nicht, dass die alle dafür sind.
Leider ist die wehrpflichtige Demographie zufällig der Teil der Bevölkerung, der allgemein gesehen am als am wenigsten schutzwürdig betrachtet wird, weswegen Minderheitenschutz da einfach mal ignoriert wird.
Wenn eine Mehrheit gerne Wehrdienst möchte, brauchen wir ja die Wehrpflicht gar nicht. Problem gelöst.
@Lemmchen @Donaldist
Geht sogar noch weiter, die Mehrheit der Wahlberechtigten hat wahrscheinlich sogar schon Wehrdienst geleistet…Dann brauchen wir also nicht mal Kasernen, sondern nur Geländegänguge rollatoren…
Können sich ja freiwillig melden.
Alle die das wollen, sollen selbst in den Wehrdienst gehen.
@ProfAel @Donaldist
Die meisten die das wollen, waren ja bereitsDie >50% Frauen auch, ja?
@suff
Schwierige Frage.Als “Hausfrau und Mutter” noch als üblich galt vielleicht schon. Je nach dem ob das als Ersatzdienst gewertet wird. Die haben ja aus heutiger Sicht auf einige Grundrechte verzichtet.
Ich meine wir reden ja hier alle über ungelegte Eier. Es weiß ja keiner wie eine Wehrpflicht aussehen und wen sie treffen würde. Wir wissen auch nicht was als Ersatzdienst anerkannt werden würde und was nicht.
Das eEinzige was wir sicher wissen, ist dass sich die Bedrohungslage massiv geändert hat, und das wir für diesen “Hirnpfurz” von sofortiger Einführung der Wehrpflicht weder Kasernen, noch Ausrüstung, noch ausbildende haben.
Ich persönlich finde die Vorgehensweise von Pistorius mit der Freiwilligkeit deshalb gut. Allerdings hatte ich (die entsprechende Infrastruktur vorausgesetzt) auch nichts gegen ein Pflichtjahr für alle. Das muss halt dann auch für alle gelten die keinen Wehr- oder Ersatzdienst geleistet haben.
Jetzt im Moment würde uns Russland auf jeden Fall mit runter gelassenen Hosen erwischen. Und das kann keiner wollen.
Jetzt im Moment würde uns Russland auf jeden Fall mit runter gelassenen Hosen erwischen. Und das kann keiner wollen.
Wenn dem so wäre, wär schon jetzt viel mehr los, meinst du nicht?
@suff
Was meinst du das?Russland hat in den letzten Jahren eine Vielzahl hybrider Angriffe und Aktionen gegen Deutschland durchgeführt, darunter Cyberangriffe, Desinformationskampagnen, Spionage, Sabotage und andere verdeckte Operationen, um Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu destabilisieren.
Egal oh du jetzt den Tiergartenmord die Bundestagshacks, Botfabriken oder das vorsätzliche Leerlaufen deutsches Gasspeicher als Punkt an den “der Frieden endete” definieren willst. Das Ergebniss bleibt das gleiche. Russland greift unser Land und unsere Demokratie aktiv an. Seit Jahren!
Nachdem Putin seine Aggressionen jetzt auch militärisch ausweitet, und EU-Weit den Luftraum (mit Drohnen und Kampfjets) verletzt, sollte man langsam aufwachen
So etwas geht einen militärischen Schlag unmittelbar voraus. Neben Propaganda ist das ein militärisches austesten. Und wir Europäer da weiterhin so schwach wirken wie bisher, ist es eine Einladung zum Überfall.
Davon weiß ich.
Wehrdienst verhindert aber keine Sabotagen und Internettrolle. Darum rede ich nicht von Sabotagen sondern von offen militärischen Überfälle, die wir schon gesehen haben müssten, wenn “wir” tatsächlich so schwach wären.Drohen und Kampjets sind offen militärisch.
Die Drohnen sind einfach unbehelligt so weit geflogen bis z.T. ihr Sprit aus war.
Für mich sieht Stärke ja anders aus.
Und wenn man sich daran erinnert wie schnell die Türkei damals ihre Ruhe hatte, nach dem sie einen russischen Kampfjet abgeschossen hat, weiß man auch worauf Putin reagiert.
Finde ich alles fragwürdig. Die öffentliche Debatte ist, für mich, jetzt schon so selbstverständlich Pro-Wehrdienst, das ich mich gar nicht mehr wirklichh traue zu fragen aber ich mache es trotzdem. Wozu will man diese Menschen denn haben? Es gibt doch schon etwa 180000 Fachbedienstete für militärische Aufgaben und wir, als Staat, konnten die uns eigentlich auch recht “gut” leisten, zusätzlich klingen persönliche Anekdoten von, mir bekannten, Bundeswehrangestellten nicht nach einer massiven täglichen Arbeitsleistung (mag mir auch nur so vorkommen). Jetzt gibts trotzdem massig Geld und Personal. Dazu soll der verpflichtende Wehrpflicht scheinbar nicht mehr als 20000 zusätzliche Kriegstüchtige bringen, also etwa 1 Division oder so und welche nützlichen Fähigkeiten vermittelt man denn in einem Jahr (von mir angenommene Wehrpflichtdauer) und wie lange sind diese Fähigkeiten wirklich kriegstauglich? Will man denn bei den bisherigen Kampfformen bleiben? Ich dachte man will in Zukunftskampftechnologien investieren?Funktionieren kann das eigentlich nur in der Logik einer Europa- oder Nato-Kriegsallianz und in diesen Bündnissen hatte die BRD bisher doch schon eine Rolle und Strukturen bestehen ebenfalls schon mit internationalen Kampfeinheiten, oder nicht?..na ja
scheinbar nicht mehr als 20000 zusätzliche Kriegstüchtige
Es geht darum, die Gesetze zu haben, wenn der Krieg, Tusk sagt ab 2027, kommt.
Nicht über jede Umfrage berichten alle. Hierbei handelt es sich um eine transatlantische Zeitung, die bald komplett nach Trumps Militarisierungspfeife tanzt oder wie? Ist mir egal wie progressiv es mal war.`
Wer schreibt denn mal was über Tipps zum Auswandern?
Wer schreibt denn mal was über Tipps zum Auswandern?
Wohin denn? Die Probleme die wir hier haben gibts auch woanders, nur eben zusätzlich kombiniert mit anderen negativen Umgebungsvariablen.
Wie negativ dürfen die Umgebungsvariablen werden, wenn man nicht in den Krieg ziehen will?
Ich glaube das ist eine Frage für die Leute die sich mit der Spieltheorie beschäftigt haben…
So wie’s scheint Österreich. Keine NATO (aber von NATO umschlossen und damit so sicher wie mit NATO nur ohne Beistandsklausel), keine Wehrpflicht für Deutsche, sonst alles recht gleich.
Jedenfalls ziehen Deutsche hordenweise nach Österreich.
Ja wenn keiner drüber schreibt, sieht auch niemand die Optionen.