Rouaa und Ibrahim hatten ihre Ausbildungsverträge unterschrieben und hätten damit bis zum Abschluss bleiben dürfen. Trotzdem wurden sie abgeschoben.

  • brainwashed@feddit.org
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    2 days ago

    Symbolpolitik wäre für mich eine Geste ohne konkrete Auswirkung. Menschen abschieben ist sehr konkret.

    • einkorn@feddit.org
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      2 days ago

      Ja, ich verstehe das Argument, denke allerdings, dass Symbolpolitik sich in erster Linie dadurch auszeichnet, dass es das Problem nicht löst.

      Die Grenzkontrollen sind z.B. ja z.B. auch Symbolpolitik, haben aber in Form von Staus und enormen Kosten auch Auswirkungen.

      • azolus@slrpnk.net
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        2 days ago

        Ja, ich verstehe das Argument, denke allerdings, dass Symbolpolitik sich in erster Linie dadurch auszeichnet, dass es das Problem nicht löst.

        Dann ist aber alle Politik der etablierten Parteien mit teilweiser Ausnahme der Linken Symbolpolitik…

        • squaresinger@lemmy.world
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          2 days ago

          Alles nicht. Viele gute Politik passiert, aber sowas schafft es meist nicht in die Zeitung.

          Minderheitenpolitik (Ausländer, Migration, Minderheitenreligion, Gender, Trans, Sexualität, …) ist allerdings fast immer Symbolpolitik. Das sind Themen, die vergleichsweise wenig Leute betreffen, die aber große Aufregerthemen sind und wo die Mehrheit eine starke Meinung dazu hat.

          Diese Themen eignen sich halt super für Symbolpolitik, weil man damit den politischen Diskurs vollmüllen kann. Schieb zwei Ausländer ab und die Medien sind drei Tage lang beschäftigt. Dann mach den nächsten Mist, der wieder ein paar Tage lang alle aufregt und von den echten Themen ablenkt.

          Echte Lösungen für solche Probleme sind nämlich immer kontrovers, insbesondere weil es leider viele Leute gibt, denen es wichtig ist, dass es anderen Leuten schlecht geht.

          Deswegen lieber regelmäßig einen Aufreger produzieren und den Diskurs voll müllen, damit keine echten Lösungen gemacht werden müssen. Insbesondere eben bei Parteien, die von Chaos und Problemen leben.

          • azolus@slrpnk.net
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            2 days ago

            Minderheitenpolitik (Ausländer, Migration, Minderheitenreligion, Gender, Trans, Sexualität, …) ist allerdings fast immer Symbolpolitik. Das sind Themen, die vergleichsweise wenig Leute betreffen, die aber große Aufregerthemen sind und wo die Mehrheit eine starke Meinung dazu hat.

            Fast ein Drittel aller Menschen in DE haben einen Migrationshintergrund oder passen nicht ins arischemerz’sche Stadtbild. Im weitesten Sinne queer sind wahrscheinlich um die 10% der Gesamtbevölkerung. >50% der Menschen hier sind nicht männlich. Es sind also schon eine große Gruppe an Menschen von dieser sogenannten Symbolpolitik betroffen - wenn nicht direkt durch Entrechtung, dann indirekt durch Ausgrenzung, Gewalterfahrungen im Alltag, soziale Entwurzelung, Zukunftsangst und Hoffnungslosigkeit. Die individuellen Auswirkungen auf das persönliche Leben sind auch so schon ganz massiv schädlich, selbst wenn nur wenige direkt angegangen werden sollten. Darüber hinaus wird die Gesellschaft selbst dadurch gewaltvoller und auch die privilegierten Schichten leiden langfristig unter Lohnniveausenkung, sozialem Kahlschlag, dem Verlust des gesellschaftlichen Zusammenhalts, autoritärer Wende und und co.

            Es ist eben nicht nur ein Ablenkungsmanöver, sondern eben auch strukturelle und institutionelle Gewalt, die messbaren Schaden anrichtet und unsere Gesellschaft Schritt für Schritt in die Barbarei treibt.

            Deswegen lieber regelmäßig einen Aufreger produzieren und den Diskurs voll müllen, damit keine echten Lösungen gemacht werden müssen. Insbesondere eben bei Parteien, die von Chaos und Problemen leben.

            Da stimme ich dir auf jeden Fall zu.

            • squaresinger@lemmy.world
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              1 day ago

              Bedenke, die Gruppe der Frauen ist nicht so homogen wie man denkt. Es gibt tatsächlich nicht wenige Frauen, die hart auf der Seite des Patriachats stehen, so unverständlich das sein mag. 18% der Frauen haben AfD gewählt und 27% CxU. Bei den Männern waren das 24% und 30%, also schon mehr, aber der Unterschied ist nicht so groß wie man denken mag.

              Die Gruppe der Frauen, die Frauenrechte wichtig genug finden um dafür keine Parteien zu wählen, die aktiv Frauenrechte beschneiden, sind also nicht >50%, sondern eher so 28%, und die sind im Endeffekt auch nicht die Zielgruppe, die AFD/CxU wählt und damit für AfD/CxU auch irrelevant, genauso wie Leute mit Migrationshintergrund (von denen rund trotzdem 20-25% AfD/CxU wählen) und queere Leute.

              Und natürlich schadet minderheitenfeindliche Symbolpolitik diesen Wählergruppen, keine Frage. Ist aber einer CxU oder AfD egal, bzw. passt das ihnen sogar ganz gut.

              Symbolpolitik ist es trotzdem, weil es eben nicht den Zweck hat Probleme zu beseitigen oder verringern, sondern es dabei primär um die Medienwirksamkeit (die in diesem Fall genauso schädlich ist) geht.

              Oder um es anders zu formulieren: Während diese Art Politik den Betroffenen massiv schaden kann, “hilft” sie den Wählern die gegen diese Minderheiten sind auch nicht. Wenn zwei gut integrierte junge Männer abgeschoben werden, dann hilft das genau nicht gegen das Problem der “gefühlten” Ausländerkriminalität. Wenn das Gendern irgendwo verboten wird hilft das auch nicht dass irgendein einsamer und wütender junger Mann eine Frau abkriegt. Weißt du was ich mein?

              Die Politik wird rein für die Schlagzeilen und die Gefühle gemacht.

          • azolus@slrpnk.net
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            2 days ago

            Dann haben wir, neben vielleicht der semantischen Frage der passenderen Begriffsbdedeutung, keinen Dissenz :D