Alle jungen Frauen und Männer sollten ein soziales Jahr leisten. Und alle sollten danach einen Anteil am Erbvermögen erhalten.

  • Sockenklaus@sh.itjust.works
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    4 days ago

    Ich finde, was dieser Bewertung (nur 7 % machen jedes Jahr machen ein FSJ) immer außer Acht gelassen wird, ist der wirtschaftliches Aspekt: Ein FSJ muss man sich leisten können.

    Der Betrieb, für den ich arbeite, beschäftigt FSJler:innen und wir zahlen denen pro Monat ca. 550 € Taschengeld + bei eigener Wohnung ca. 160 € Mietkostenzuschuss, die ja eher eine nette Geste sind, statt die Miete zu bezahlen.

    Die jungen Menschen, die sich für uns engagieren, denken dabei ganz oft sehr pragmatisch über das FSJ nach und häufig sind es Leute, die dieses Jahr keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, die Schulpflicht noch nicht erfüllt haben und ansonsten ein Jahr in einer Ausbildungsvorbereitung säßen. Eine andere Gruppe nutzt das FSJ als Ausbildungsorientierung. Kaum einer gibt an, das FSJ aus ehrentamlichen Beweggründen zu machen.

    Ich finde das auch total legitim und das zeigt, dass unsere Freiwilligen mehr als genug materiellen Struggle haben und sich in der Regel nicht den Luxus haben, einfach so eine Ehrenrunde zur Persönlichkeitsentwicklung und um der Gesellschaft etwas zurück zu geben, zu drehen.

    Wenn man das verstanden hat, muss man zum Schluss kommen, dass das FSJ finanziell attraktiver werden muss (jedes Ausbildungsgehalt bietet mehr) und am besten noch andere Vorteile für sei Freiwilligen bieten muss, die für sie direkt verwertbar sind (verpflichtende Ausbildungsvorbereitung in den Seminaren?).