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Ich finde der Kommentar beantwortet die “Warum?” Frage eigentlich perfekt - und zeigt, gewollt oder ungewollt aber auch auf wie Parteien der Mitte oder links der Mitte Wähler zurückholen könnten.

    • Quittenbrot@feddit.org
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      16 hours ago

      Deutschland 2025 ist trotz allem schon “linker” als Deutschland 1985: du kannst offiziell lieben, wen du willst, du darfst offiziell dein richtiges Geschlecht leben, wir achten mehr auf unsere Sprache und darauf, dass auch Minderheiten/Schwächere mehr zu Wort kommen. Ich habe lieber die Mieter- und Arbeitsrechte von heute, etc.

      Das ist für dich vielleicht noch nicht links genug - für andere ist das jedoch schon ziemlich links, ist halt subjektiv. Und das ist das Problem - wir müssen auch diese Typen mitnehmen, damit das Pendel nicht irgendwann in den Rückschritt umschlägt (was ja schon passiert…)

      • pitiable_sandwich540@feddit.org
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        14 hours ago

        True, es gibt insbesondere für queere Menschen ein paar Verbesserungen und zwischenzeitlich (vor der AFD) musste man sich auch schämen, wenn man ein ekelhafter Xenophob war. Finde ich alles richtig und wichtig…

        Aber das hat kaum Einfluss Lebensqualität der Gesammtgesellschaft:

        • “Traditionelle” Ehen sind immer noch genau so steuerlich bevorzugt.
        • Es gibt mitlerweile keine Erbschaftssteuer mehr.
        • Das Gleisnetz der Bahn ist geschrumpft umd er Öffentliche Fernverkehr ist unbezahlbar geworden.
        • Du findest heutzutage kaum bezahlbaren Wohnraum und schon gar nicht wenn dein Nachnahme nicht “deutsch” genug ist.
        • Durch die Privatisierung des Gesundheitssystems ist unsere Gesundheitsversorgung viel schlechter gewordem und gibt es nicht annähernd genug Psychotherapieplätze.
        • Die Effektive kaufkraft sinkt seit Jahren & die Zahl der Milliadäre ist auch in deutschland explodiert.

        Soll ich weiter machen?

        Guck dir im vergleich dazu mal die Freiburger Thesen der FDP (1971) an. Darin steht in etwa für die Soziale marktwirtschaft ist die Chanchengleichheit unerlässlich.

        Im. Parteiprogramm. von. der. fucking. FDP!

        Bis 2005 hatte Schröder die SPD endgültig monetarisiert und mit “Sozialreformen” wie Harz4 quasi parteilichen Seppuku begangen. Die Parteispitze hat genau so eine Drehtür zu der Privatwirtschaft wie die FDP oder CDU.

        Und den “Anderen” von denen du redest mangelt es meiner Erfahrung nach entweder an Empathie, kritischer Denkfähigkeit oder Bildung. Diese Typen erreichst du kaum mit logischen Argumenten (und ab spätestens 50 schon gar nicht mehr, though i tired).

        Wir müssen den jetzt Aufwachsendenden genügend kritische Denkfähigkeit und Klassenbewusstsein beibringen damit sie nicht genau so gottlos auf Rattenfänger reinfallen.

        • Quittenbrot@feddit.org
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          13 hours ago

          Wir müssen den jetzt Aufwachsendenden genügend kritische Denkfähigkeit und Klassenbewusstsein beibringen damit sie nicht genau so gottlos auf Rattenfänger reinfallen.

          Schon richtig. Aber a) weiß ich nicht, ob wir tatsächlich noch die Zeit haben, um auf eine neue Generation zu warten und b) sieht’s momentan auch oft genug danach aus, dass auch junge Leute den Klängen der Rattenfänger folgen…

        • zaphod@sopuli.xyz
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          12 hours ago

          Chanchengleichheit

          Ist tatsächlich etwas, was ich besonders im Parteiprogramm der FDP erwarte. Chanchengleichheit != Chancengerechtigkeit, wenn du die gleichen Chancen wie jeder andere auch hast, sie aber nicht wahrnehmen kannst, dann bringen sie dir nichts.

      • Eskalator :fckafd: :tux:@troet.cafe
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        16 hours ago

        @Quittenbrot @pitiable_sandwich540

        Nein das ist so auch nur halb richtig!

        Im gesamten Sozialbereich und in der Steuererhebung in der Asylpolitik usw. ist eben alle viel weiter rechts als 1985.

        Damals gab es höhere Spitzensteuersätze, Vermögenssteuer usw. Wer Arbeitslos war bakam (egak wie lange 75% seines letzten Lohns als Arbeitslosengeld) usw.

        Deutschland ist also sowohl “linker” als auch “rechter” geworden. Je nach Sektor.

        • trollercoaster@sh.itjust.works
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          16 hours ago

          Ehemals linke Parteien und Bewegungen haben halt mit Unterstützung der Medien klassisch linke Themen wie Umverteilung und soziale Gerechtigkeit durch Neoliberalismus mit Gendersternchen ersetzt. Schlimm ist, dass sich so Viele davon verarschen lassen.

              • Laser@feddit.org
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                15 hours ago

                Die Grünen sind aber primär eine Öko-Partei, dann eine feministische Partei und erst dann sozial. Gendersternchen ist bei denen doch Teil der DNA. Sage ich als jemand der sich am ehesten bei den Realos sehen würde.

                • trollercoaster@sh.itjust.works
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                  15 hours ago

                  Ja, Feigenblatt-Umweltschutz für die Reichen, die ihr ökologisches Gewissen beruhigen wollen, auf dem Rücken der Armen, garniert mit größtenteils symbolischem Schreihalsfeminismus.

                  • Laser@feddit.org
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                    15 hours ago

                    Kann man so sehen wenn man will… ich denke nicht, dass das die Ampelzeit sinnvoll zusammenfasst.

                    Aus meiner Sicht ist aber die “Umweltschutz für die Reichen” ein unsinnige Argument. Es ist ja nicht so, dass die Arbeiterklasse unter anderen Regierungen am den Gewinnen, die durch Umweltzerstörung realisiert bzw. erkauft wurden, beteiligt wurden. Faktisch sind immer sie es, die die Folgen ausbaden.

                    Nachhaltigkeit kann ohne soziale Beteiligung nicht funktionieren. Aber die Logik, es sei der Umweltschutz, der die Arbeit benachteiligt, ist so wie zu sagen, es sei das Bürgerfeld, was uns so viel kostet.

                    Wenn nun Enttäuschte die Linke wählen würden, hätte ich damit kein Problem. Für mich persönlich sind sie auf Grund der außenpolitischen Einstellung keine Option (übrigens ein Punkt, den ich den Grünen hoch anrechne, die klare Politik gegen Russland in der Ampel). Und ich würde mir auch sozialer Politik wünschen. Die perfekte Partei dafür habe ich leider noch nicht gefunden.

                    P.S. wo dieser “Schreihalsfeminismus” in der Partei zuletzt eine echte Rolle gespielt hat, weiß ich nicht.

        • Quittenbrot@feddit.org
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          13 hours ago

          Wer Arbeitslos war bakam (egak wie lange 75% seines letzten Lohns als Arbeitslosengeld) usw.

          Interessant, bist du sicher? Ich hatte eher so 70% für Arbeitslosengeld (Alg) und 55% für Arbeitslosenhilfe (Alhi) im Kopf. Wobei nur letztere unbegrenzt gezahlt wurde, jedoch bei Ablehnung “zumutbarer Arbeit” sanktioniert/gekürzt wurde, oder?

          • Legeres_Idol@feddit.org
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            10 hours ago

            Meines Wissens wurde damals noch trotz ALGl oder ALHi in die Rente eingezahlt, bzw. mehr angerechnet , was dann mit der Agenda 2010 (oder etwas davor) abgeschafft wurde. So hätte man damals trotz einer längeren Arbeitslosigkeit noch einen höheren Rentenanspruch als heutzutage. Ich bin mir aber nicht sicher, vielleicht weiß es jemand besser und kann es korrigieren oder noch etwas anmerken.