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    4 days ago

    In seiner Rede anlässlich seiner Auszeichnung mit dem Gerda-Henkel-Preis im vergangenen Herbst betonte Schlögel, der russische Überfall auf die Ukraine im Jahr 2014 sei für ihn „der Schock“ gewesen: „Verstehen, dass man noch einmal ganz von vorne beginnen muss: In diesem Fall hieß das: endlich wahrzunehmen und anzuerkennen, dass es ein Land, einen Staat, eine Nation namens Ukraine gab, die in einem russozentrischen, ganz und gar auf die Hauptstadt der ehemaligen Sowjetunion fixierten Blick immer nur als Hinterland, Durchgangsland, Peripherie, Provinz wahrgenommen wurde, ohne eigene Geschichte, Kultur und Sprache. Man traut es sich kaum auszusprechen: Es bedurfte eines Krieges, um die Ukraine auf unsere mentale Landkarte zu bringen, aus dem Abseits ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken.“