In Brandenburg ist es am Wochenende zu zwei heftigen Attacken gekommen.
In Prenzlau wurden eine Frau und zwei Minderjährige beleidigt, in Senftenberg attackierten knapp 40 Personen einen alternativen Jugendclub. Kripo und Staatsschutz ermitteln.
Brandenburg. Nach einem rechtsextremen und rassistischen Vorfall im Nordosten Brandenburgs ermittelt die Polizei gegen mehrere Tatverdächtige.
Auch im Süden gab es am Wochenende einen Angriff auf einen Jugendclub, bei dem ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann. Kripo und Staatsschutz ermitteln.
Zuerst kam es am Freitag (28. Februar) in Prenzlau zu einem Angriff auf eine Frau. Wie die Polizei am Montag mitteilte, sollen die Tatverdächtigen diese und zwei Minderjährige unter anderem rassistisch beleidigt haben.
Danach sollen sie in einem Zug nach Eberswalde NS-Parolen sowie antisemitische und rassistische Äußerungen von sich gegeben haben.
Neben dem Staatsschutz der Landespolizei befasse sich auch die Bundespolizei mit dem Geschehen, hieß es. Derzeit werde gegen mehrere Männer im Alter zwischen 24 und 54 Jahren ermittelt.
Im Süden des Landes haben am Samstagabend (1. März) mehrere Personen einen Jugendclub in Senftenberg attackiert. Gegen 23 Uhr wurde die Polizei zum „Jamm“ in die Güterbahnhofstraße gerufen.
Zwischen 30 und 40 Vermummte sollen zuvor auf das Gebäude des alternativen Jugendclubs zumarschiert sein und Steine geworfen haben.
Stunden zuvor hatten Mitarbeiter der Einrichtung wohl auffällige Autos in unmittelbarer Nähe bemerkt.
Der Jugendclub veröffentlichte am Sonntag ein Statement auf seinen Social-Media-Accounts. Darin heißt es, der Mob habe rechte Parolen wie „Alle Zecken sind Schweine“ gerufen.
Laut Betreiber seien die Angreifer dem Umfeld der Fanszene von Energie Cottbus zuzuordnen. Diese ist seit Jahren für ihre Verbindungen ins rechtsextreme Milieu bekannt.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Auch Streifenwagen der Bundespolizei wurden zur Verstärkung nach Senftenberg gerufen. Weder vor Ort noch im Umfeld konnten die Beamten jedoch Tatverdächtige antreffen. Vor dem Gebäude lagen mehrere Steine.
Nach ersten Erkenntnissen wurde das Haus nicht beschädigt, auch Personen wurden nicht verletzt.
Der Club halt aus guten Gründen keine Fenster und Metalltüren
Noch am Abend befragte die Polizei Gäste des Clubs und Zeugen, die den Sachverhalt bestätigten.
Die Ermittlungen der Kripo zu den Hintergründen dauern an. Weil ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen wird, beschäftigt sich auch der polizeiliche Staatsschutz mit dem Vorgang.