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Dennoch fühlen sich offenbar viele Menschen in Ostdeutschland abgehängt oder benachteiligt.

Diese Menschen vergleichen sich nicht mit ihrer eigenen Situation vor 20 Jahren, sondern mit einer völlig unrealistischen Vorstellung davon, wie es anderen geht. Empirisch gibt es zwischen der lokalen ökonomischen Situation und dem Anteil derer, die Rechtspopulisten wählen, kaum einen Zusammenhang. Die wirtschaftliche Lage vor Ort erklärt zwei oder drei Prozent Stimmanteil von Rechtsparteien, aber nicht über dreißig Prozent. Einen starken Zusammenhang gibt es dagegen dazwischen, wie man sich informiert, und ob man rechtspopulistisch wählt. Menschen, die Rechtspopulisten wählen, informieren sich überproportional über soziale Medien. Sie bewegen sich in Blasen mit einer verzerrten Darstellung der Realität.

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Das heißt, die wirtschaftliche Unzufriedenheit in Ostdeutschland beruht auf Einbildung oder verzerrter Wahrnehmung

Sie beruht auf falschen oder verzerrten Vergleichen, die von Populisten noch befeuert werden. Viele Leute denken, vor allem Randgruppen, Flüchtlinge zum Beispiel oder Bürgergeldempfänger, würden viel zu gut behandelt, bekämen vom Staat alles nachgeworfen, während sie sich selbst alles hart erarbeiten müssten. Das ist eine verzerrte Wahrnehmung der Realität.

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Worauf es ankommt, sind also weniger einzelne wirtschaftspolitische Entscheidungen - etwa hochsubventionierte einzelne Industrieprojekte - als eine stringente, klar kommunizierte Strategie?

Genau. Ich hoffe, dass dieses Wahlergebnis ein Weckruf ist für die Ampel-Koalition in Berlin, dass sie das eine Jahr nutzt, das sie noch hat bis zur nächsten Bundestagswahl, um in dieser Hinsicht besser zu werden, also konsistenter, kohärenter und strategischer. Das wäre wirklich ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen den Rechtspopulismus.

  • addictedtochaos@lemm.ee
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    3 months ago

    Ich übersetze das mal kurz in Strategie und taktik sprache:

    Alles klar, also fällt den Wähler überzeugen mit Sozialpolitik, mehr Infrastruktur, höherer Mindestlohn und Kindergeld und Kram ja schon mal flach.

    Weil daß die Ossis arm sind, das ist klar. also, der wirtschaft gehts gut, den sachsen nicht so.

    Aber das ist nicht der Grund, weshalb sie rechts wählen. weil,wir haben gesagt, daß sie zwar unzufrieden sind und zu recht, aber das ist nicht der grund, weshalb sie rechts wählen.

    Sie wählen rechts, weil Ihnen jemand einredet, Ihnen ginge es so schlecht, weil der Bürgergeldempfänger ihre Kohle hat.

    also gibt es hier 2 Möglichkeiten:

    1. der Politiker erzieht den Wähler um, weil er dumm ist. wenn der Wähler schlau wäre, würde er arm sein, aber nicht auf die afd hereinfallen.

    2. der politiker überzeugt den Wähler.

    **Diese Menschen vergleichen sich nicht mit ihrer eigenen Situation vor 20 Jahren, sondern mit einer völlig unrealistischen Vorstellung davon, wie es anderen geht. Empirisch gibt es zwischen der lokalen ökonomischen Situation und dem Anteil derer, die Rechtspopulisten wählen, kaum einen Zusammenhang. Die wirtschaftliche Lage vor Ort erklärt zwei oder drei Prozent Stimmanteil von Rechtsparteien, aber nicht über dreißig Prozent. **

    sagt wer? gibt es dazu belege? was, noch nicht mal ne gefälschte telefonumfrage?

    Und den Afd Wählern glaubt man das auch nicht, wenn sie es sagen? weil, die sind ja dumm. brauch man nicht zuhören.

    Einen starken Zusammenhang gibt es dagegen dazwischen, wie man sich informiert, und ob man rechtspopulistisch wählt. Menschen, die Rechtspopulisten wählen, informieren sich überproportional über soziale Medien. Sie bewegen sich in Blasen mit einer verzerrten Darstellung der Realität.

    tja, ist das nicht der job eines politikers, dann ebenfalls auf tik tok zu sein?

    aha, die Lösung ist keine sozialpolitik, weil, da haben wir ja bereits uns ausgedacht daß das ja nur zu ein paar Prozent die ursache ist, die Lösung ist, es muß der Industrie und wirtschaft geld in den HIntern geschoben werden, während die Infrastruktur, Kulturelles leben, gesundheitsversorgung auf schuldenbremse steht.

    Diese Menschen vergleichen sich nicht mit ihrer eigenen Situation vor 20 Jahren, sondern mit einer völlig unrealistischen Vorstellung davon, wie es anderen geht

    Nein. die mussten eine 1400 euro Nebenkostenabrechnung stemmen, und leben von einer rechnung zur anderen. und das zieht einen runter, weil es die existenz betrifft.

    Und wenn man keine Hoffnung hat, dann fält man auf rattenfänger rein, die eine einfache lösung auf eine komplizierte frage haben.

    die etablierten parteien sind eine Antwort schuldig geblieben.

    die afd dient dazu, weiter industrie und wirtschaft zu bauchmiezeln.

    nächstes jahr kommt die komplett privatisierung der bahn. Staat kann Gebäude und Gleise und sowas zur Verfügung stellen.

    Und ich glaube kaum, daß die Klinikreform irgendwie besser wird als die vorherige.

    der artikel ist so transparent,daß er schon unsichtbar wird